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Geschichte des Teufels - centrostudirpinia.it

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10. Vom 7. bis 13. Jahrhundert. Völlige Ausbildung <strong>des</strong> <strong>Teufels</strong>. 307<br />

von allen Feldern weichen und zu Grunde gehen sollten.<br />

Die<br />

Engerlinge fanden es aber, nach der Versicherung einiger<br />

Ze<strong>it</strong>genossen, bequem, in dem guten Boden von Lausanne<br />

fortzuleben, dass sie ihrer Verfluchung ungeachtet auch das<br />

Jahr darauf nicht weichen wollten." l<br />

Gfrörer 2 , der die Bemerkung macht, es habe damals<br />

der <strong>Teufels</strong>glaube eine solche Stärke erlangt, dass eine Menge<br />

Erscheinungen, Krankhe<strong>it</strong>en u. dgl., die man in andern Ze<strong>it</strong>en<br />

aus natürlichen Ursachen able<strong>it</strong>ete, nun der Boshe<strong>it</strong> <strong>des</strong> Erbfein<strong>des</strong><br />

zugeschrieben wurden, liefert auch einige Fälle. Der<br />

Kranke, den Erzbischof Adelbert am Osterfeste 1065 zu<br />

Worms geheilt haben .soll, musste ein vom Teufel Besessener<br />

gewesen sein. Die Zuckungen und Krämpfe, unter denen<br />

Reginger starb, waren ein Werk <strong>des</strong> Bösen. 3 Nach dem<br />

Berichte <strong>des</strong> augsburger Chronisten überfielen im Jahre 1075<br />

Hölleno-eister auf einmal mehrere Weiber aus dem Gesinde<br />

Herzogs Wolf von Baiern. 4 — Dass der Satan zuweilen<br />

selbst leibhaftig erschien, bald in schreckenerregender Grösse,<br />

bald in Zwerggestalt, versteht sich von selbst, und in<br />

der <strong>Geschichte</strong> der Wunder <strong>des</strong> heiligen Emeran erzählt<br />

ein Mönch Arnold, der um das Jahr 1037 geschrieben,<br />

Selbsterlebtes. 5 Die vor dem Concil zu Orleans 1022 abgelegten<br />

Zeugnisse in Beziehung auf die Manichäer sind<br />

wahre Blocksbergsscenen, die Gfrörer voll Wahnsinn und<br />

Unzucht findet und dabei bemerkt: „Mag, was man den<br />

Manichäern schuld gab, wahr, halbwahr oder falsch sein,<br />

gewiss ist: die überwiegende Mehrzahl der Menschen hielt<br />

solche Dinge für wirklich. 6<br />

Das eno-lische Concil von Anham um 1009 verordnet:<br />

wenn Hexen, Zauberer oder Wahrsager sich irgendwo finden,<br />

so sollten sie aus dem Lande gewiesen werden, wenn<br />

sie sich nicht bessern. 7 Das 10. Buch im „Magnum Decre-<br />

1<br />

Vgl. Hottinger, Histor. eccles.; Semmler, Fruchtb: Auszug ans der<br />

Kirchengeschichte, II, 76.<br />

2<br />

Gregor VII. und seine Ze<strong>it</strong>, II, 107 fg.<br />

3 Pertz, V, 207.<br />

* Pertz, II, 129-<br />

5<br />

Pertz, IV, 543.<br />

6 Gfrörer, a. a. 0-, S. 108.<br />

7<br />

Mansi, Tom. XIX, 1. c. p. 253.<br />

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