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Geschichte des Teufels - centrostudirpinia.it

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4. Dualismus in den Religionen der Culturvölker <strong>des</strong> Alterthums. 101<br />

Sonnengottes m<strong>it</strong> der Mondgöttin geht Leben,<br />

Ordnung und<br />

Cnltur hervor.<br />

Der Wechsel der Jahresze<strong>it</strong>en, der freundlichen und feindlichen<br />

Naturmächte tr<strong>it</strong>t besonders deutlich im Adonis-Cnltus<br />

zu Byblus entgegen, wo in der Linusklage die hinwelkende<br />

Natur betrauert, die Auferstehung <strong>des</strong> Adonis im Frühling<br />

hingegen m<strong>it</strong> unbändigem Jubel und wilden Orgien von den<br />

Syrern gefeiert<br />

wurde.<br />

Kleinasien.<br />

Auf der Halbinsel Kleinasien, wo eine Vielzahl von Völkerschaften<br />

zusammengedrängt war, von welchen die Homerischen<br />

Gesänge die erste Kunde geben l und mehrere Jahrhunderte<br />

später Genaueres berichtet wird, erinnern nicht nur die Lebensbedingungen,<br />

wie Klima, Beschaffenhe<strong>it</strong> <strong>des</strong> Bodens, an die<br />

westasiatischen Länder, auch die Bewohner werden in der<br />

hebräischen Stammtafel m<strong>it</strong> den Syrern, Babyloniern, Phöniziern<br />

in ein verwandtschaftliches Verhältniss gesetzt, und<br />

zwar durch Lud (Lydier), den Sohn Sems. Die Lydier sind<br />

aber eben in religionsgeschichtlicher Beziehung der wichtigste<br />

Stamm Kleinasiens, und so lässt sich die religiöse Anschauung<br />

der Kleinasiaten überhaupt auf die Grundlage zurückführen,<br />

auf welcher die der Westasiaten beruht.<br />

Es findet sich bei den Kleinasiaten ebenfalls die Vorstellung<br />

und Verehrung einer zeugenden und gebärenden Naturmacht,<br />

die, wie bei den Westasiaten, locale Ausbildung erhalten hat.<br />

Es zeigt sich ferner hier wie dort derselbe gegensätzliche<br />

Dualismus eines schaffenden und zerstörenden Princips, sowie<br />

die Zusammenfassung <strong>des</strong> Männlichen und Weiblichen in eine<br />

mannweibliche Gestalt und der orgiastische Cult, in dem die<br />

Extreme von Lust und Pein sich berühren.<br />

Die phantasiereichen Phrygier, unter denen die Midas-Sage<br />

entstand sowie die von dem unglücklichen Flötenspieler<br />

Marsyas , verehrten Ma-Kybele als die „grosse Mutter", „die<br />

Königin", die „Alles-Gebärerin". 2 Sie führt auch von einer<br />

der Hauptstätten ihres Dienstes am Berge Ida den Namen<br />

•<br />

Uias, II, III, IV, V u. s. w.<br />

2 Diod., III, 58.

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