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Geschichte des Teufels - centrostudirpinia.it

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354 Erster Abschn<strong>it</strong>t: Der religiöse Dualismus.<br />

wom<strong>it</strong> der theologistische Charakter aufgeprägt ist. Seine<br />

Tendenz ist „eine scholastische Beweisführung für die Thatsache,<br />

dass Christus die Macht <strong>des</strong> <strong>Teufels</strong> wirklich überwunden<br />

und die Sünder seiner Gewalt für alle Ze<strong>it</strong>en entrissen hat".<br />

Nach einer rein theologischen Darstellung der Heilsgeschichte,<br />

die m<strong>it</strong> der Erlösung schliesst, berichtet der Verfasser<br />

den Beschluss der höllischen Mächte, eine Klage gegen<br />

Christus zu erheben, weil er ihnen die Menschhe<strong>it</strong> widerrechtlich<br />

entrissen habe. Der „juris per<strong>it</strong>us Belial", der, in förmlicher<br />

Weise zum Procurator aufgestellt, vor Gott erscheint,<br />

verlangt rechtliches Gehör gegen Christus. Gott ernennt den<br />

König Salomon in einem förmlichen Rescripte zum Richter,<br />

welcher ein ebenso förmliches Ladungsdecret erlässt.<br />

Christus<br />

wählt Mosen zu seinem Procurator, der aber infolge eines<br />

Misverständnisses im Termin ausbleibt. Belial stellt einen<br />

Contumacialantrag, wird aber abgewiesen und der Termin<br />

verlegt. Hierauf übergibt Belial ein fömliches Klagelibell<br />

worin es heisst: „Quidam dictus Jesus, filins Joseph et Mariae,<br />

quodam ausu temerario ductus, praedictam univers<strong>it</strong>atem<br />

infernalem de possessione praedictarum violenter dejec<strong>it</strong> ac<br />

etiam spoliav<strong>it</strong>." Im Verlaufe der Verhandlung droht dieses<br />

Possessorium einen schlimmen Ausgang zu nehmen, und so<br />

lässt es die Hölle fallen und beschliesst geradezu pet<strong>it</strong>orisch<br />

das Eigenthum der Welt in Anspruch zu nehmen, Belial<br />

zeigt es dem Richter an, übergibt seine Klageschrift, worin<br />

es heisst: „Dictus Jesus temer<strong>it</strong>ate potius, quam juris auctor<strong>it</strong>ate,<br />

sibi appropriav<strong>it</strong>, imo potius usurpav<strong>it</strong>" u. s. w., nämlich<br />

die Hölle, Erde und das Meer nebst allem was darin und<br />

darauf wohnt, Pos<strong>it</strong>ionen und Responsionen in aller Form<br />

werden darin aufgestellt, der Inhalt der Verhandlung bleibt<br />

aber doch mehr theologisch als juristisch. Salomon entscheidet<br />

in förmlicher Sentenz gegen Belial, der aber Berufung einlegt<br />

und um Apostel b<strong>it</strong>tet. Hierauf wird zum Richter in<br />

Appellatorio von Gott „Joseph natus Jacob regis Aegypti<br />

vicarius" delegirt. In der Vorverhandlung treten die Gerechtigke<strong>it</strong><br />

und Wahrhe<strong>it</strong> einerse<strong>it</strong>s, die Barmherzigke<strong>it</strong> und<br />

der Friede andererse<strong>it</strong>s auf, da sich aber diese verständigen,<br />

wird der Rechtsstre<strong>it</strong> zwischen Belial und Mose we<strong>it</strong>er geführt.<br />

Die Parteien schliessen aber ein Compromiss, wonach<br />

die Sache durch Schiedsrichter ausgetragen werden soll, und

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