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Geschichte des Teufels - centrostudirpinia.it

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11. Vom 12. Jabrh. bis zur Bulle „Sumniis <strong>des</strong>iderantes". 329<br />

Hartwig einen Einfall gemacht hatte, nach einer erhobenen<br />

Summe Gel<strong>des</strong> aber m<strong>it</strong> seinem Heere wieder umkehrte. 1<br />

Die Widersetzlichke<strong>it</strong> hatte den Zorn <strong>des</strong> Erzbischofs so sehr<br />

gereizt, dass er schon se<strong>it</strong> 1204 die geistlichen Strafen immer<br />

mehr schärfte. Nach dem Tode Hartwig's II. (1208) wurden<br />

die Fehden fortgesetzt, und zwar m<strong>it</strong> wechselndem Glücke.<br />

Als Erzbischof Gerhard II. seinem Oheim Gerhard I. im<br />

Jahre 1219 folgte, wurde dem Kampfe durch die Aufführung<br />

der Burg Schlutter (castrum Sluttere) mehr Nachdruck und<br />

den Unternehmungen ein Stützpunkt gegeben. Im Jahre 1230<br />

versammelte er ein starkes Heer, das sein Bruder Graf Hermann<br />

von der Lippe anführte. Die Stedinger erfochten aber<br />

einen vollständigen Sieg, Graf Hermann fiel, das Heer gerieth<br />

in Verwirrung, 200 seiner Stre<strong>it</strong>genossen blieben auf dem<br />

Platze, der Rest ergriff die Flucht, die Burg Schlutter ward<br />

dem Boden gleich gemacht. 2 Der Erzbischof war hierdurch<br />

zu der Ueberzeugung gekommen, dass den Stedingern von<br />

dieser Se<strong>it</strong>e nicht beizukommen sei ; sie sollten also von einer<br />

andern angefallen und niedergeworfen werden. Der mächtigste<br />

Verbündete stand ihm hierbei zur Se<strong>it</strong>e,<br />

nämlich der<br />

Geist der Ze<strong>it</strong>, insbesondere der herrschende <strong>Teufels</strong>glaube.<br />

Die Stedinger hatten es gewagt, der Geistlichke<strong>it</strong><br />

.sich zu widersetzen, sonach konnten sie vom Erzbischof als<br />

Feinde der Kirche betrachtet werden. Die ärgsten Beschuldigungen<br />

werden ausgestreut, geistliche und weltliche Mächte<br />

aufgefordert, die gottlose Brut auszurotten. Der Bann wird<br />

über sie ausgesprochen, alle Priester und Mönche verlassen<br />

das Land, die Stedinger sehen sich gedrungen, sich selbst<br />

ihren Gottesdienst einzurichten. 3 M<strong>it</strong> der Beschwerde <strong>des</strong><br />

Erzbischofs bei dem Papste Gregor IX. war zugleich eine<br />

Schilderung der Stedinger als Erzketzer verbunden. Es ist<br />

möglich,<br />

dass von den Niederlanden aus manichäische Schwärmerei<br />

unter die Stedinger eingedrungen war. Der Bericht<br />

über ihre Ketzereien an den Papst, worin die Hand <strong>des</strong><br />

Ketzerrichters Konrad von Marburg kenntlich ist, schildert<br />

1<br />

Alb. Stadens. ad ann. 1207; Henr. Wolteri Chron. Brem. Meibom.,<br />

Tom. I, 55.<br />

2<br />

Alb. Stad. ad ann. 1230, p. 306; Vogt, Monum. ined. II, 422.<br />

3<br />

Alb. Stad. ad. ann. 1234.

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