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Geschichte des Teufels - centrostudirpinia.it

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294 Erster Abschn<strong>it</strong>t : Der religiöse Dualismus.<br />

per campos portant. 29) De ligneis pedibus vel manibus pagano<br />

r<strong>it</strong>u. 30) De eo quod credunt, quia foeminae lunam<br />

commendent, quod possint corda hominum tollere, juxta paganos.<br />

Diese Verbote ergehen gegen den Cult und die Feste der<br />

alten Götter, wobei unter Jup<strong>it</strong>er und Mercur die germanischen<br />

Götter Donar und Wuotan gerneint sind (8. 20); ferner<br />

gegen Opfer, irgendeinem Heiligen dargebracht (9. 25), unter<br />

dem sich gewöhnlich ein heidnischer Gott oder Held zu verstecken<br />

pflegte, für welche die Pietät der christlichen Germanen<br />

noch nicht ausgelöscht war. Verboten wird ferner der<br />

Cultus in heiligen Hainen (4. 6), an Steinen (7), Quellen (11),<br />

besonders der Todtendienst (1. 2) l ,<br />

wobei das übliche Verbrennen<br />

der Leichen m<strong>it</strong> Waffen und Ross, die Todtenmahle<br />

als widerchristlich erscheinen mussten. Verboten werden die<br />

Festlichke<strong>it</strong>en im Februar (spurcalia) (3). Die Alten nannten<br />

den Februar Spörkel, woher Spurcalia, welcher Name noch<br />

heute in einigen Gegenden Niederdeutschlands und in Belgien<br />

auftr<strong>it</strong>t. In diesem Monat beging man das alte Julfest, ein<br />

Naturfest in Beziehung auf die Sonne, die höher zu steigen<br />

anfing. Dies Opferfest war m<strong>it</strong> besonderer Lustbarke<strong>it</strong> verbunden,<br />

daher das Volk sehr daran hing. „Um es davon<br />

abzugewöhnen", sagt Fehr 2 „veränderten die Apostel Deutschlands<br />

zuerst die Ze<strong>it</strong>, indem sie diese Lustbarke<strong>it</strong> am<br />

,<br />

Feste<br />

<strong>des</strong> heiligen Thomas anfingen und am 13. Januar beendigen<br />

Hessen. Statt dem Juel wurden der Geburt Jesu die Freudenta^e<br />

gewidmet und so veränderte sich der abgöttische Gebrauch<br />

in einen christlichen." Verboten werden heidnische<br />

Dienste in der Kirche (5). Binterim 3 versteht auf Grund<br />

von verschiedenen Verordnungen <strong>des</strong> Bonifacius und der<br />

Concilien unter diesem Verbote heidnische Gebräuche, die<br />

sich in den christlichen Kirchen eingenistet hatten, namentlich<br />

Tanzspiele und Gastmahle, ferner Lose, die sie aus der Heiligen<br />

Schrift oder Messbüchern zogen, die ihnen als göttliche<br />

Entscheidungen galten, die sogenannten Sortes sanetorum,<br />

1<br />

Dadis-as so viel als To<strong>des</strong>essen, von As, Speise, atzena, essen;<br />

nach Eckhard, Francia orientalis, I, fol. 408.<br />

2<br />

Der Aberglaube und die katholische Kirche <strong>des</strong> M<strong>it</strong>telalters, S. 57.<br />

3<br />

Denkwürdigke<strong>it</strong>en, II, 2. Thl.

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