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Geschichte des Teufels - centrostudirpinia.it

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228 Erster Abschn<strong>it</strong>t: Der religiöse Dualismus.<br />

Stelle Matth. 17, 22 erörtert Origenes die Frage: von wem<br />

Christus den Händen der Menschen übergeben Morden sei?<br />

und antwortet: zuerst sei der Sohn von Gott dem Fürsten<br />

dieser Welt und seinen Dämonen, und von diesen den Menschen<br />

ausgeliefert worden, die ihn tödteten. Die Menschen<br />

seien nur das Werkzeug der Dämonen, die ihn in die Gewalt<br />

<strong>des</strong> To<strong>des</strong> bringen wollten,<br />

aus Besorgniss, dass er ihnen durch<br />

seine Lehre die Herrschaft über die Menschen entreissen<br />

werde. Der Teufel herrschte aber über die Menschen bis<br />

ihm zum Lösegeld die Seele Jesu gegeben ward, unterlag<br />

aber der Täuschung, indem er meinte, er könne sie in seiner<br />

Gewalt behalten, während er die Qual bei seinem Streben<br />

sie festzuhalten, nicht ertragen konnte. Origenes schreibt die<br />

Täuschuno: <strong>des</strong> <strong>Teufels</strong> der Absicht Gottes selbst zu. ' Indem<br />

der Kreuzestod Jesu durch den Teufel bewerkstelligt ward,<br />

den Gott zuliess, wurde der Teufel selbst als Werkzeug zur<br />

Zerstörung seiner Macht gebraucht, und so wurde der Tod<br />

zum M<strong>it</strong>tel die Macht <strong>des</strong> To<strong>des</strong> aufzuheben. Nach Origenes<br />

hat der Tod Jesu die Bedeutung eines Versöhnungsopfers<br />

Gott dargebracht, zugleich aber auch die eines Lösegel<strong>des</strong>,<br />

das dem Teufel bezahlt werden sollte, und zwar auf Grund<br />

der Selbständigke<strong>it</strong> <strong>des</strong> <strong>Teufels</strong>, die ihm Gott gegenüber eingeräumt<br />

wird. 2<br />

Bis zum Anfange <strong>des</strong> M<strong>it</strong>telalters<br />

wurde im wesentlichen<br />

diese Theorie festgehalten. Dass der Teufel durch die Sünde,<br />

zu der er die Menschen verführt hatte, ein Recht auf diese<br />

erlangt habe, wurde von den bedeutendsten Kirchenlehrern<br />

hervorgehoben, obschon nicht m<strong>it</strong> gleicher Entschiedenhe<strong>it</strong>.<br />

Während Augustinus 3 dem Teufel das volle Recht auf den<br />

Menschen zuerkennt, nennt es Leo der Grosse 4 ein tyrannisches<br />

Recht, und Gregor der Grosse spricht<br />

einmal von einem<br />

Scheinrecht 5 , erklärt sich aber das anderemal für die Real<strong>it</strong>ät<br />

<strong>des</strong> Rechts. 6<br />

1<br />

In Matth. 13, 9.<br />

2<br />

Ep. ad Roman. 4, 11.<br />

3<br />

De lib. arb., III, 10.<br />

* Sermon., XXII, 3.<br />

6<br />

In Evang. Luc. II; Hom. XXV, 8.<br />

s<br />

Moral., XVII, 18.

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