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Geschichte des Teufels - centrostudirpinia.it

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4. Dualismus in den Religionen der Culturvölker <strong>des</strong> Altertkums. 7o<br />

nördlichen Ausländer gemeint, die sich durch Tracht, Haltung<br />

und Physiognomie als solche zu erkennen geben." Diese<br />

doch das pol<strong>it</strong>ische<br />

gewiss schätzenswerthe Bemerkung scheint<br />

Moment zu einse<strong>it</strong>ig zu betonen, da kaum erweislich sein<br />

dürfte, dass bei der Farbe <strong>des</strong> Set nicht auch die physische<br />

Bedeutung m<strong>it</strong>spiele. Immerhin mögen unter den typhonischen<br />

(setischen) Menschen zwar kv§§q( \ obschon nicht rothhaarige,<br />

sondern „gelbhäutige", also Nichtägypter, Ausländer<br />

zu verstehen sein, so schliesst dies nicht aus, dass bei der<br />

Farbe <strong>des</strong> Set auch der Gegensatz <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Aegypten zur<br />

Wüste m<strong>it</strong> inbegriffen werde, da die Aegypter selbst ihr Land<br />

als „khemi", schwarz, dunkel bezeichnen gegenüber dem unfruchtbaren<br />

gelblichen Sande der Wüste, die unter der brennenden<br />

Sonne im röthlichen Lichte erscheint. Da Ilesiri als<br />

Schutzgott Aegyptens <strong>des</strong>sen dunkle Farbe trägt, da Set<br />

als Ttu^po'c bezeichnet in derselben Färbung erscheint wie<br />

die unter dem Sonnenbrande liegende Wüste m<strong>it</strong> ihren vom<br />

Sturme aufgewirbelten Sandwolken, so ist die Annahme berechtigt,<br />

auch von dieser Se<strong>it</strong>e die physische Bedeutung <strong>des</strong><br />

Set festzuhalten, ohne sie in<strong>des</strong>s einse<strong>it</strong>ig allein betonen zu<br />

wollen, und denselben als das in der Wüste hausende Wesen<br />

zu betrachten,<br />

gegenüber dem im fruchtbaren Aegypten waltenden<br />

Hesiri.<br />

In Set, dem schlechthinnigen Gegensatz zu Hesiri, vereinigen<br />

sich physische und pol<strong>it</strong>ische Beziehungen, und in<br />

letzter weist er auf das Nichtägyptische, Ausländische hin.<br />

Bemerkenswerth ist <strong>des</strong>halb, dass die dem Set geheiligten<br />

Städte und Gebiete an den Grenzen <strong>des</strong> eigentlichen Nillan<strong>des</strong><br />

gelegen waren, wie Nubt (Ombos), wovon Set den<br />

Beinamen Nubi führt 2 ; so auch der sirbonische See, in welchem<br />

laut der gräcisirten Sage Set gefesselt liegt 3 ; Ha-uar,<br />

das in der <strong>Geschichte</strong> der Hyksos bekannte Aüapi? 4 , in der<br />

heiligen Sprache auch Sethroe genannt, der setro<strong>it</strong>ische Nomos,<br />

Thor <strong>des</strong> Set 5 ,<br />

nach Brugsch 6 die Stadt Set <strong>des</strong> Wächters.<br />

1<br />

Diodor, I, 8«.<br />

2 Lepsius, Denkmäler, III, 34. 35.<br />

3<br />

Herodot, III, 5.<br />

4<br />

Vgl. Joseph, c. Ap., I, 14.<br />

5<br />

Lepsius, Chronologie, I, 344.<br />

6<br />

Ze<strong>it</strong>schrift der Deutschen lnorgcnläudischen Gesellschaft, IX, 209.

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