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Geschichte des Teufels - centrostudirpinia.it

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ßß Erster Abschn<strong>it</strong>t: Der religiöse Dualismus.<br />

fciger Wesen." Auch die Behauptung Uhlemann's 1 ,<br />

dass die<br />

Religion der Aegypter ursprünglich Monotheismus gewesen<br />

sei, beruht auf der Ansicht: der ursprüngliche Monotheismus<br />

habe sich erst im Verlaufe der Ze<strong>it</strong> in Polytheismus zerspl<strong>it</strong>tert,<br />

wobei jedoch die Verwechslung der Speculation m<strong>it</strong> Religion<br />

nicht, zu verkennen ist, da alle altern Speculationen<br />

m<strong>it</strong> der Lehre von der Entstehung <strong>des</strong> Weltganzen beginnen<br />

und gewöhnlich auf Ein Grundwesen zurückkommen. Die<br />

Speculation ist Resultat <strong>des</strong> Lebens und der <strong>Geschichte</strong>, und<br />

obschon sie während <strong>des</strong> Verlaufs der letztern nicht ruht,<br />

also nicht nach dem Ableben eines Volks ihre Thätigke<strong>it</strong> erst<br />

beginnt; so lässt sich ebenso wenig behaupten, dass die speculativen<br />

Begriffe ihrer abstracten Form nach im Bewusstsein<br />

<strong>des</strong> Volks vorhanden seien, da sie vielmehr Producte der<br />

Denkoperation <strong>des</strong> Philosophen sind. Allerdings ruht jede<br />

Religion auf der Ahnung einer einhe<strong>it</strong>lichen (monotheistischen)<br />

Grundlage, woraus sich das Streben, alles irdische Dasein m<strong>it</strong><br />

einer höhern Macht in Verbindung zu setzen, erklärt; allein<br />

die Zerstreuthe<strong>it</strong> der sinnlichen Anschauung lässt den monotheistischen<br />

Gedanken nicht in jedem Volke zur Einzigke<strong>it</strong><br />

sich zusp<strong>it</strong>zen, sondern stellt ihn gleich einem gothischen<br />

Bauwerke in einer Menge von Giebeln, Zacken und Sp<strong>it</strong>zen<br />

dar, ohne es aber zu einem Hauptthurme zu bringen. Der<br />

Götterglaube und die Götterverehrung waren früher vorhanden<br />

als die religiöse Speculation, wie die begriffliche Einhe<strong>it</strong><br />

in der Vielhe<strong>it</strong> und Mannichfaltigke<strong>it</strong> erst durch Abstraction<br />

gewonnen wird.<br />

Wie jede Religion aller Völker <strong>des</strong> Alterthums ursprünglich<br />

Naturreligion ist, so geht auch die religiöse Anschauung<br />

der Aegypter von dem Gegensatze der wohlthätigen und<br />

verderblichen Naturkräfte aus, die sie in ihren Göttern verehrt.<br />

Wir kennen zwar nicht die ägyptische Religion in<br />

ihrer ursprünglichen Form, allein aus dem Charakter der einzelnen<br />

Momente, die sich m<strong>it</strong> den Göttervorstellungen verschmolzen<br />

haben, lässt sich m<strong>it</strong> Gewisshe<strong>it</strong> schliessen, dass<br />

die älteste Form der ägyptischen Religion dem ältesten Naturcultus<br />

der Sem<strong>it</strong>en oder der vedischen Arier entsprechend ge-<br />

1<br />

Thot, S. 17—31). Dessen Handbuch der ägyptischen Alterthumskunde,<br />

II, 154.

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