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Geschichte des Teufels - centrostudirpinia.it

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128 Erster Abschn<strong>it</strong>t: Der religiöse Dualismus.<br />

Vater Kronos, sammt den übrigen Wesen der Dunkelhe<strong>it</strong>,<br />

vom Himmel in das Reich der Finsterniss hinab und bannt<br />

sie we<strong>it</strong> unter den Ha<strong>des</strong> in den Tartaros. l Auch Okeanos<br />

muss sich vor dem Bl<strong>it</strong>zstrahl <strong>des</strong> Zeus fürchten 2 ,<br />

und die<br />

dunkeln Geister <strong>des</strong> Westens, wo die Sonne untergeht, die<br />

Giganten, werden vertilgt. Die riesigen Söhne der Erde, die<br />

den Pelion auf den Ossa gehoben, um den lichten Himmel<br />

zu erreichen und ihn zu verdunkeln, werden von den Pfeilen<br />

<strong>des</strong> Lichtgottes Apollon getroffen. 3<br />

Jn diesem Kampfe der lichten Götter m<strong>it</strong> den T<strong>it</strong>anen<br />

und Giganten wird man an die Kämpfe <strong>des</strong> indischen Vr<strong>it</strong>raghna<br />

und <strong>des</strong> iranischen Veretraghna m<strong>it</strong> den bösen Geistern<br />

der Finsterniss erinnert. Wie hier Naturmächte personificirt<br />

auftreten, so auch dort in den kämpfenden Gestalten der griechischen<br />

Anschauung, nur dass die Kämpfe als längstgekämpfte<br />

dargestellt sind und die Göttergestalten zu Trägern<br />

ethischer Mächte erhoben werden, von denen sich die Griechen<br />

zu jener Ze<strong>it</strong> bewegt fühlten. Die Naturbedeutung<br />

erscheint sonach m<strong>it</strong> der ethischen ineinandergesetzt. Eben<br />

darum, weil die unterste und älteste Grundlage der religiösen<br />

Vorstellungen der Griechen auf Naturanschauung gestellt<br />

ist und die Gestalt der Götter m<strong>it</strong> dem sinnlichen Eindruck<br />

in Beziehung steht, kann es nicht befremden, dass manche<br />

Gotthe<strong>it</strong>en den Dualismus an sich tragen, und von der einen<br />

Se<strong>it</strong>e als wohlthätige erscheinen, andererse<strong>it</strong>s als Urheber <strong>des</strong><br />

Uebels sich zeigen, oder durch ihre Abstammung dam<strong>it</strong> in<br />

Zusammenhang; gebracht sind. So erscheinen die T<strong>it</strong>anen als<br />

weltbildende Mächte und zugleich als Urheber <strong>des</strong> Hasses<br />

und der Zwietracht in der Welt, indem sie zuerst gegen<br />

ihren eigenen Vater und dann gegen Zeus sich empören. In<br />

den ältesten Dichtungen wird die Bedeutung <strong>des</strong> Wiederspruchs<br />

und <strong>des</strong> Kampfes gegen die bestehende Ordnung der<br />

Dinge besonders hervorgehoben. 4<br />

In dem vielfach<br />

verschlungenen Artemis-Mythus wird die<br />

Göttin bald m<strong>it</strong> der keuschen Selene verschmolzen, bald erscheint<br />

sie m<strong>it</strong> der furchtbaren Hekate identificirt.<br />

1<br />

2<br />

Ilias 8, 13. 479.<br />

Ilias 21, 199.<br />

3<br />

Odyss. 11, 315.<br />

'<br />

Ilias 8, 13 fg., 478 fg.; 14, 200 fg.; 15, 224.

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