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Geschichte des Teufels - centrostudirpinia.it

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240 Erster Abschn<strong>it</strong>t: Der religiöse Dualismus.<br />

zum Geiz, andere zur Unkeuschhe<strong>it</strong>, zum Stolz und zu verschiedenen<br />

andern Lastern zu verführen. Jede Art habe ihr<br />

Oberhaupt. Je mehr die Siege der Christen über die Dämonen<br />

zunehmen, <strong>des</strong>to geringer wird die Zahl der verschiedenen<br />

bösen Geister und <strong>des</strong>to leichter wird es den Heiden, dem<br />

Unglauben zu entsagen. l<br />

Die meisten Kirchenväter dieser Periode haben die Ansicht,<br />

dass Gott das Böse nicht wolle, sondern nur zulasse,<br />

dass es, obschon nicht durch Gottes Willen, doch nicht ohne<br />

diesen geschehe. Sie erklären es theils aus der Freihe<strong>it</strong> <strong>des</strong><br />

Menschen, theils aus der Wirksamke<strong>it</strong> <strong>des</strong> <strong>Teufels</strong> und seiner<br />

bösen Geister, letzteres besonders Tertullian. 2 Gott lasse das<br />

Böse zu, das nicht verhindert werden konnte, ohne eine grössere<br />

Vollkommenhe<strong>it</strong> zu verhindern; seine Strafgerechtigke<strong>it</strong> schränke<br />

es aber ein oder lenke es zum Guten. 3 Das physische Uebel,<br />

das auch mehrere Kirchenväter vom Teufel herle<strong>it</strong>en, dem<br />

Gott zulasse, die Menschen durch Leiden zu prüfen, wird<br />

aber auch auf die Nachlässigke<strong>it</strong> der Engel, denen Gott<br />

die Aufsicht über die einzelnen anvertraut, zurückgeführt,<br />

auch auf die Sünde, da die Thiere und alles übrige nach<br />

dem Falle der Menschen schlechter geworden. 4 Auch die<br />

Fassung der Dämonen als Strafvollzieher findet sich in dieser<br />

Periode. Indem Gott die Schuld der Geschöpfe voraussah<br />

und die Gerechtigke<strong>it</strong> wie auch die Besserung Strafe erheischt,<br />

sei es nothwendig, dass es Strafdiener (ministri poenarum)<br />

gebe, und dies wären die Dämonen. 5<br />

Ueber das Schicksal <strong>des</strong> <strong>Teufels</strong> und seiner Dämonen<br />

erklären sich die kirchlichen Lehrer dieser Periode ziemlich<br />

übereinstimmend dahin, dass die über sie verhängte Strafe<br />

einst beim Weltgerichte vollstreckt werden soll. 6 Wenn<br />

Origenes, aus Matth. 8, 29 und Luc. 8, 32 folgernd, die Bestrafung<br />

der Dämonen noch nicht eingetreten sieht, so meint<br />

1<br />

Homil. in Jes. Nave XV.<br />

2<br />

Adv. Marcion. II, c. 14; de testim. animae, c. 3.<br />

3<br />

Orig. contra Geis., IV; de princ, II," c. 9; Clem. Alex., Strom., G02.<br />

4<br />

Justin., Apol. Maj!, 46. 47; Min., 94; Athenag. Legat., 31 squ.<br />

Theopliilus ad Autolyc., II, §. 17.<br />

5<br />

Recogn<strong>it</strong>., Hb. IV; Bibl. patr. raax. II, p. 1, fol. 422, II.<br />

6 Tertull., Orat. ad Graec, 157.

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