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Geschichte des Teufels - centrostudirpinia.it

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11. Vom 13. Jahrh. bis zur Bulle „Summis <strong>des</strong>iderantes". 327<br />

er dort zwischen Geistlichen zu Tische sass, machte er dass<br />

die, so er wollte, assen, und andere, so er wollte, schliefen,<br />

worauf sich ihm alsbald acht nichtswürdige Geistliche anschlössen<br />

und von ihm begehrten, dass er ihnen zur Befriedigung<br />

ihrer Lüste behülflich sei. Er antwortete, er könne<br />

dies nicht ohne Zirkel thun, zeichnete also einen grossen<br />

Kreis und stellte die acht darein. Auf der einen Se<strong>it</strong>e <strong>des</strong><br />

Kreises hatte er drei S<strong>it</strong>ze bere<strong>it</strong>et, worauf, wie er sagte, die<br />

drei Weisen <strong>des</strong> Evangeliums s<strong>it</strong>zen würden. Ausserhalb <strong>des</strong><br />

Kreises stellte er einen grossen Stuhl, der m<strong>it</strong> Blumen verziert<br />

und schön behängt war. Um M<strong>it</strong>ternacht fing er sein<br />

Werk an, zog einer Katze die Haut ab und hieb zwei Tauben<br />

m<strong>it</strong>ten durch. Dann rief er drei Teufel, die er für drei<br />

Könige ausgab, und zuletzt den Grossfürsten, Namens Epanamen,<br />

und sagte: er habe sie zu einem kleinen Abendmahle<br />

geladen, dam<strong>it</strong> sie den drei Geistlichen ihre B<strong>it</strong>ten erhören<br />

möchten. Hierauf legte er den drei Teufeln die abgezogene<br />

Katze vor, die sie sogleich auffrassen, die zwei Tauben aber<br />

stellte er dem grossen Teufel vor, der sie auch sofort verzehrte.<br />

Nun beschwor er diesen, dass er sich klein mache,<br />

dam<strong>it</strong> er in das Glas gehe. Da dies geschehen war, versiegelte<br />

er das kleine Glas m<strong>it</strong> Wachs und setzte A und ß<br />

darauf. Die Geistlichen sollten nun begehren, was sie wollten.<br />

Der eine wünschte die Zuneigung einer gewissen adelichen<br />

Frau, und es ward erfüllt; der andere die Bekanntschaft <strong>des</strong><br />

Herzogs von Brabant, und er erhielt sie; und so bekamen alle<br />

andern, was sie begehrten, ausser einem, der die Zustimmung<br />

eines gewissen adelichen Jünglings haben wollte. Der Teufel<br />

antwortete: dies stünde nicht in seiner Macht und er dürfe<br />

ihm auch nicht zu schändlicher Lust behülflich sein, er möge<br />

sich daher nach etwas anderm wenden. Die Geistlichen<br />

hörten nun, wie sich der Meister m<strong>it</strong> den Teufeln unterhielt,<br />

vieles gegen Christus und die Christen sprach. So machte<br />

er die Geistlichen zu sehr verkehrten Menschen, und liess sie<br />

nicht eher, als bis der Morgen anbrach, aus dem Kreis heraustreten.<br />

Beim Austr<strong>it</strong>te musste jeder sagen: Gott ist Mensch<br />

geworden, und dieser Ehre lebe ich. — Der dies berichtet<br />

hat, gab vor, er habe es von drei Geistlichen empfangen.<br />

Durch diese Geistlichen ist die Abgötterei <strong>des</strong> Lucifer verbre<strong>it</strong>et<br />

worden. In Köln war eine Schule dieser Ketzer, wo

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