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Geschichte des Teufels - centrostudirpinia.it

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4. Dualismus in den Beligionen der Culturvölker <strong>des</strong> Alterthums. 153<br />

nicht nur den Schiffern günstigen Wind, sondern ist überhaupt<br />

der Spender erwünschter Gaben und kann im Sinne<br />

<strong>des</strong> Wunsches Gott der Sehnsucht und Liebe sein. 1<br />

Als Gangleri und Gangradr ist<br />

er der unermüdliche Wanderer,<br />

der in unscheinbarer Gestalt die Menschenwohnungen besucht<br />

und die Gastfreundschaft auf die Probe stellt; Yggr bezeichnet<br />

ihn als den schrecklichen Gott, Glapwidr als den in Listen<br />

Erfahrenen, Bölwerke und Bölwisi gar als den Verfeinder der<br />

Fürsten und Zankerreger unter Verwandten. Als kriegliebender<br />

Gott konnte er schon die Bedeutung <strong>des</strong> Stifters von Zwist<br />

und Feindschaft erhalten, da Wuotans Name von selbst in<br />

den Begriff von Wuth und Zorn umschlägt und aus dem<br />

Sinne, den das Alterthum m<strong>it</strong> Wuotan verband, sich die<br />

Abstractionen von Wout (furor), Wunsch, (Ideal) und voma<br />

(impetus, fragor) ergaben, sodass der anmuthverleihende Gott<br />

zum schrecklichen Stürmer werden konnte. 2<br />

Als Odhin trägt er auf dem Haupte den Goldhelm, in<br />

der' Hand den Spiess Gungnir, re<strong>it</strong>et auf dem achtbeinigen<br />

Wunderross Sleipnir, dem Symbole der Allgegenwart. Zuweilen<br />

erscheint er als schlichter Wanderer m<strong>it</strong> tief herabgedrücktem<br />

bre<strong>it</strong>em Hute. Gewöhnlich trägt er einen we<strong>it</strong>en<br />

blauen Mantel (das Symbol <strong>des</strong> Wolkenhimmels), und so<br />

zieht er als Hakulberand vor dem wilden Heere einher. In<br />

der Haddingssage 3 kommt er als einäugiger Greis dem<br />

stärkt diesen durch einen Trunk,<br />

fliehenden Hadding zu Hülfe,<br />

fasst ihn dann in den Mantel und führt ihn durch die Luft<br />

nach der Heimat.<br />

Wenn Odhin seinen Hochs<strong>it</strong>z einnimmt, hat er auf jeder<br />

Schulter einen Raben, die ihm zuflüstern, was in der Ze<strong>it</strong><br />

vorgeht. Er selbst bedarf keiner Nahrung, reicht aber das<br />

für ihn bestimmte Fleisch <strong>des</strong> Ebers den Wölfen zu seinen<br />

Füssen, die zuweilen auch Hunde heissen, wie noch Hans<br />

Sachs die Wölfe „unsers Herrgotts Jagdhunde" nennt. Der<br />

Wolf gebührt ihm als Kriegsgott. Odhin ähnlicht dem<br />

Apollon darin, dass von ihm Seuchen, aber auch deren Heii<br />

Grimm, XLII.<br />

2<br />

Grimm, 131 fg.<br />

3<br />

Bei Saxo, I, 12.

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