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Geschichte des Teufels - centrostudirpinia.it

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142 Erster Abschn<strong>it</strong>t: Der religiöse Dualismus.<br />

die Tapferke<strong>it</strong>, Liberias die Freihe<strong>it</strong>, Honor die Ehre, Pax<br />

der Friede, u. s. f. Die mythologische Abstractionsfertigke<strong>it</strong><br />

der Römer machte Robigo oder Robigus zu einer Gotthe<strong>it</strong>,<br />

die, als Urheberin <strong>des</strong> Sonnenbran<strong>des</strong>, der die Fruchtfelder<br />

verheerte, bei landwirtschaftlicher Calam<strong>it</strong>ät um Hülfe angerufen<br />

wurde. * Das Fieber, Febris, in dem feuchten Tiberthale<br />

von jeher hausend, hatte als<br />

personificirte Gotthe<strong>it</strong> dieser<br />

Krankhe<strong>it</strong> drei Heiligthümer , wovon das bedeutendste auf<br />

dem Palatinus stand. 2<br />

Der Römer betrachtet Natur und Leben nur von der<br />

Se<strong>it</strong>e <strong>des</strong> Nützlichen, Zweckmässigen, alles wird zum Besten<br />

<strong>des</strong> Gemeinwesens ausgebeutet und in Beziehung darauf als<br />

Anlass zu Opfern, Weissagungen und Anrufungen genommen.<br />

Die Griechen waren künstlerisch angelegt, sie gestalteten ihr<br />

Leben auch so, ihr Gebiet war die Kunst; bei den Römern<br />

war alles auf Nützlichke<strong>it</strong> und Zweckmässigke<strong>it</strong> gestellt, ihre<br />

Religion hatte nur das Praktische im Auge, ihr Lebensgebiet<br />

war das Reich und das Recht. Schon die Etrusker waren<br />

auf die Entwickelung der Römer von Einfluss, was m<strong>it</strong> der<br />

Verpflanzung <strong>des</strong> etruskischen Gottesdienstes nach Rom durch<br />

die Tarquinier angedeutet ist; von we<strong>it</strong> grösserm Einfluss war<br />

aber die griechische Bildung, deren fruchtbares Reis auch von<br />

den Tarquiniern durch Einführung der Sibyllinischen Sprüche<br />

aus dem griechischen Kumä in den römischen Boden eingesenkt<br />

wurde. Die Römer waren die Erben der griechischen<br />

Cultur, und nachdem, se<strong>it</strong> dem zwe<strong>it</strong>en Punischen Kriege, neben<br />

den griechischen Göttern auch syrische, ägyptische, kleinasiatische<br />

Elemente nach Rom gekommen, ward die römische<br />

Religion zu einem Pandämonismus.<br />

Die Seele <strong>des</strong> Römerthums war Weltherrschaft, die<br />

Idee der ewigen Roma, die Religion war Religion <strong>des</strong><br />

Staats, m<strong>it</strong> <strong>des</strong>sen Ausbre<strong>it</strong>ung alles, bis auf den Kalender<br />

herab, das Gepräge der Staatsreligion erhielt. Die ursprüngliche<br />

Grundlage als Naturreligion bleibt zwar stets kenntlich,<br />

obschon sie der nüchterne Sinn der Römer, der die Töchter<br />

<strong>des</strong> Hauses numerirte, durch die praktischen Beziehungen<br />

<strong>des</strong> bürgerlichen Lebens mehr verdeckte.<br />

» Gell. N. A., V, 12; Plin. bist, nat., XVIII, 29. 69.<br />

2<br />

7. 5.<br />

Cic. de nat. deor., III, 25. 63; Val. Max., II, 5. 6; Plin. h. n., II,

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