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Geschichte des Teufels - centrostudirpinia.it

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4< Dualismus in den Religionen der Culturvölker <strong>des</strong> Alterthums. 155<br />

Als Herr <strong>des</strong> Gew<strong>it</strong>ters führt Thörr den zermalmenden<br />

Hammer, der aber auch eine heiligende Kraft hat, das<br />

Brautpaar weiht, Leichen einsegnet, <strong>des</strong>sen Wurf die Grenzen<br />

<strong>des</strong> Eigenthumes bestimmt, wonach Thörr als Gott der Ehe,<br />

<strong>des</strong> Eigenthums erscheint. Von der Farbe <strong>des</strong> Bl<strong>it</strong>zes ist er<br />

rothbärtig. M<strong>it</strong> Hindeutung auf die sprunghafte Bewegung<br />

<strong>des</strong> Bl<strong>it</strong>zes, hat Thörr ein Gespann von zwei Böcken vor<br />

seinem Wagen, auf dem er zu fahren pflegt. Der eine von<br />

den Böcken hinkt, was auf die Naturanschauung bezogen<br />

wird. Der Bock war ein dem Donar geheiligtes Thier. 1<br />

Uhland sieht in den Ziegen das Sprunghafte über das Gebirge<br />

versinnlicht, andere beziehen sie auf das Sternbild der Ziege,<br />

das zur Ze<strong>it</strong> der ersten Gew<strong>it</strong>ter aufzugehen pflegt.<br />

Von seiner Gemahlin Sif hat Thörr eine Tochter Thrudh,<br />

d. h. Kraft, sein Gebiet Thrudhwang bezieht daher Uhland<br />

auf das fruchtbare Land und Thrudh auf das Saatkorn. 2<br />

Ein anderer Sohn Wodan's ist Zio (Ziu, sächs. Sahsnot,<br />

Saxnot, nord. Tyr), der als specifischer Kriegsgott alles,<br />

was auf Krieg und Schlacht in Beziehung steht, ausführt; er<br />

ist der eigentliche Sehwert gott, den die jüngere Edda als<br />

kühn und mathig schildert, der über den Sieg im Kriege<br />

wacht.<br />

Der Name Tyr, <strong>des</strong>sen Grundbedeutung auf „leuchten"<br />

zurückgeführt worden ist 3 , weist auf einen leuchtenden Himmelsgott<br />

hin, als der er aber in der Edda nicht mehr vorkommt.<br />

Als Kriegsgott wird er unter dem Symbole <strong>des</strong><br />

Schwertes verehrt, von dem der Glanz kriegerischer Völker<br />

ausgeht. Tyr war Himmelsgott und Kriegsgott zugleich, und<br />

in letzter Bedeutung ist sein Andenken im Namen <strong>des</strong> dr<strong>it</strong>ten<br />

Wochentags (dies Martis) Ertag, Irtag, der in Baiern und<br />

einigen Gegenden Oesterreichs gebräuchlich ist, aufbewahrt,<br />

indem Tyr durch Er, der m<strong>it</strong> jenem zusammenfällt, vertreten<br />

ist.<br />

Nach Leo 4 haben die Sachsen von ihrer Steinwaffe Sahs<br />

ihren Namen, und Saxnot, der von dem ostsächsischen Volk<br />

1<br />

Grimm, 947.<br />

2 Uhland, Mythol. vom Thorr, S. 2.<br />

3<br />

Grimm, 176.<br />

4<br />

Vorlesung., 220.

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