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Geschichte des Teufels - centrostudirpinia.it

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3. Dualismus in den Religionen der Naturvölker. 47<br />

kraft<br />

der Erschlaffung in der Thier- und Menschenwelt schroff<br />

o-eo-enübersteht: da wird auch das Gemüth <strong>des</strong> Negers zwischen<br />

diesen schrillen Contrasten ohne Verm<strong>it</strong>telung hin- und hergeworfen,<br />

und es wechseln in ihm ebenso schnell, wie die Gew<strong>it</strong>ter<br />

seines Himmels, kindische Lust m<strong>it</strong> dumpfer Verzweiflung,<br />

unbändige Wuth und Grausamke<strong>it</strong> m<strong>it</strong> schlaffer Passiv<strong>it</strong>ät,<br />

sich selbst verzehrende Lebensglut m<strong>it</strong> Lebensüberdruss.<br />

Ebenso schroff verhalten sich die unbeschränkteste Despotie<br />

gegenüber der entseibsteten Sklaverei in der socialen Welt<br />

<strong>des</strong> Negers, und die Berührung m<strong>it</strong> der weissen Rasse hat<br />

infolge <strong>des</strong> Sklavenhandels das vorwiegende Moment seines<br />

religiösen Gefühls, die bange Furcht, nicht gemildert, sondern<br />

seinem Bewusstsein von dem Verhältniss der schwarzen Rasse<br />

der Gotthe<strong>it</strong> gegenüber nur eine eigenthümliche Anschauung<br />

verliehen. Der schwarze Mensch klagt nämlich in seinen<br />

Mythen über stiefväterliche Behandlung von Se<strong>it</strong>en der Gotthe<strong>it</strong>.<br />

Diese habe zwar die Welt erschaffen, da sie aber um<br />

ihre Schöpfung sich nicht we<strong>it</strong>er bekümmere, erkläre sich,<br />

dass die Welt ein Tummelplatz böser Wesen geworden, denen<br />

die guten zwar gegenüberstehen, aber m<strong>it</strong> ihrer Macht nicht<br />

ausreichen.<br />

Die bösen Wesen stehen allenthalben unter einem<br />

obersten Bösen, der in verschiedenen Gegenden unter verschiedenem<br />

Namen auftr<strong>it</strong>t.<br />

In Loango heisst er Zambianchi,<br />

das oberste gute Wesen Zambi. Auf Madagaskar * nennt<br />

man den guten Gott Zamhor und seinen Gegner Niang. Wie<br />

letzterer auf Madagaskar ausdrücklich im religiösen Cultus hervorgehoben<br />

wird, zeigt sich in den religiösen Liedern, wie im<br />

folgenden<br />

Zamhor und Niang erschufen die Welt;<br />

Zamhor, wir richten an dich kein Gebet!<br />

Der gütige Gott, der braucht kein Gebet.<br />

Aber zu Niang müssen wir beten,<br />

Müssen Niang besänftigen.<br />

Niang, böser und mächtiger Geist,<br />

Lass nicht die Donner ferner uns dröhn,<br />

Sage dem Meer in der Tiefe zu bleiben,<br />

Schone, Niang, die werdenden Früchte,<br />

Trockne nicht aus den Reis in der Blüte,<br />

Lass nicht die Frauen gebären an Tagen,<br />

Die Verderben und Unglück bere<strong>it</strong>en.<br />

1<br />

Baseler Missionsmagazin von 1816, S. 365.

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