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Geschichte des Teufels - centrostudirpinia.it

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10. Vom 7. bis 13. Jahrhundert. Völlige Ausbildung <strong>des</strong> <strong>Teufels</strong>. 301)<br />

Priester sollen die Gläubigen belehren, dass Zauberkünste den<br />

Menschen in einer Krankhe<strong>it</strong> keine Heilung verschaffen, ebenso<br />

wenig die Thiere vor Krankhe<strong>it</strong> und Tod schützen können;<br />

sondern dass es Nachstellungen und Stricke <strong>des</strong> alten Fein<strong>des</strong><br />

sind, durch welche er das Volk zu berücken strebt (Kap. 40).<br />

Im 13. Kap<strong>it</strong>el wird derjenige m<strong>it</strong> einem Jahre Busse bedroht,<br />

der auch dem kleinsten der Dämonen opfert, wer grossen,<br />

soll zehn Jahre Busse thun.<br />

Aus diesem kleinen Auszuge ist die Beschaffenhe<strong>it</strong> <strong>des</strong><br />

damals herrschenden Volksglaubens ersichtlich, und welche<br />

Macht der Bischof von Worms dem Teufel zueignet. Das<br />

5. Kap<strong>it</strong>el enthält einen ganzen Abschn<strong>it</strong>t ,,de arte magica",<br />

worauf eine Menge Fragen an das Beichtkind gerichtet werden<br />

sollen. Für den Fall der Bejahung der Frage: ob es<br />

sich dieser oder jener teuflischen Zauberkunst schuldig gemacht,<br />

wird die entsprechende Busse angegeben. Der Aberglaube,<br />

Irrthum wird also als Sünde behandelt, insofern latent<br />

ein Abfall darunter gedacht ist, und so sehen wir den alttestamentlichen<br />

Standpunkt noch immer festgehalten, wo Zauberei<br />

und was dam<strong>it</strong> zusammenhängt, als theokratisches Verbrechen,<br />

als Abfall von Jahveh bestraft wird.<br />

Als Zeugen <strong>des</strong> allgemein verbre<strong>it</strong>eten Glaubens, dass<br />

Bündniss m<strong>it</strong> dem Teufel zu schliessen möglich sei, und ein<br />

solches dem daran betheiligten Menschen ausserordentliche<br />

Macht verleihe, dass diesen Glauben auch gewisse Häupter<br />

am salischen Hofe theilten und selbst beflissen waren, <strong>des</strong><br />

Beistan<strong>des</strong> dämonischer Mächte sich zu versichern, führt<br />

Gfrörer 1 den bremischen Geschichtschreiber Adam an, der<br />

Selbsterlebtes berichtet. Dieser erzählt 2 : „Se<strong>it</strong> der Ze<strong>it</strong>, da<br />

Adalbert (der hamburger Bischof) den Staat lenkte, hat man<br />

bemerkt, dass der Charakter <strong>des</strong> Erzbischofs eine schlimme<br />

Wendung erfuhr: er konnte alle diejenigen nicht mehr ausstehen,<br />

die ihm die Wahrhe<strong>it</strong> sagten, schenkte Schmeichlern<br />

ausschliesslich seine Gunst, umgab sich m<strong>it</strong> Wunderthätern,<br />

Traumdeutern, Wahrsagern. Diese Menschen behaupteten,<br />

das, was sie ihm vorlogen, sei ihnen durch Engel geoflenbart<br />

worden. Oefientlich propheze<strong>it</strong>en sie, der hamburger Pa-<br />

ein<br />

1<br />

Gfrörer, Gregor VII., 110.<br />

2<br />

Gesta Hammaburg., III., 37—38; Pertz, VII, 350.

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