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Geschichte des Teufels - centrostudirpinia.it

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232 Erster Abschn<strong>it</strong>t: Der religiöse Dualismus.<br />

Die Summe dieser Erklärungen lässt sich also doch auf<br />

Egoismus als letzten Grund zurückführen.<br />

Auf den Fall der übrigen bösen Engel wurde schon von<br />

jüdischen Schriftstellern l die Stelle 1 Mos. 6, 2 nach der<br />

Lesart oü ajy&koi toü ^eoO statt uCoi roü 'ä'eoTj bezüglich der<br />

Vermischung derselben m<strong>it</strong> den Töchtern der Menschen angewendet,<br />

und die meisten Kirchenlehrer, Justinus Martyr 2 ,<br />

Tatian 3 , Athenagoras 4 , Irenäus 5 , Tertullian 6 , Minucius Felix 7 ,<br />

theilen die Ansicht, dass die Engel durch den Umgang m<strong>it</strong><br />

Weibern schuldig und <strong>des</strong>halb aus dem Himmel gestossen<br />

worden seien. Nach der hergebrachten Deutung dieser Stelle<br />

war also die Ursache <strong>des</strong> Falls der Engel in die selbst höhere<br />

Geister nach unten ziehende Fleischeslust gesetzt, oder tiefer<br />

gefasst, in den unerklärlichen Zug <strong>des</strong> Geistes zur Materie.<br />

Clemens Alexandrinus sieht daher den Grund <strong>des</strong> Engelfalls in der<br />

Lüsternhe<strong>it</strong>, die sie nicht überwinden konnten 8 , oder weil<br />

sie nicht nach Vollkommenhe<strong>it</strong> strebten und demzufolge aus<br />

dem Himmel geworfen wurden. 9 Aus der Vermischung der<br />

Engel m<strong>it</strong> den "VVeibern auf der Erde sind jene, <strong>des</strong> Himmels<br />

unwürdig, zu Genossen <strong>des</strong> <strong>Teufels</strong> geworden und bilden in<br />

<strong>des</strong>sen Reich die Klasse der Unzucht- oder Buhlteufel, die<br />

in der Welt herumschwärmen und die Menschen ins Unglück<br />

zu bringen suchen, die Seelen m<strong>it</strong> List angreifen, aber auch<br />

in den menschlichen Leib schleichen und da verderblich wirken.<br />

10 Im Zusammenhange m<strong>it</strong> der Vorstellung von der Vermischung<br />

der Dämonen m<strong>it</strong> den Weibern steht die Ansicht<br />

vom heidnischen Cultus und der Verführung zur Wollust.<br />

1 , vgl. m<strong>it</strong> dem Targ. <strong>des</strong> Jonathan ; Philo,<br />

1<br />

Joseph. Antiqu., I, 8,<br />

De gigantib., p. 286 (Francof.); Buch Henoch bei Fabricius cod. pseudepigr.,<br />

V. T., p. 179 fg.; Testament der zwölf Patriarchen, Rüben §. 5;<br />

Naphtali §. 3.<br />

2<br />

Apolog., II, c. 5.<br />

3<br />

Orat. ad Graec, c. 12.<br />

4<br />

Legat.<br />

5<br />

Adv. haeres., lib. 4, c. 16, 21.<br />

6<br />

De virg. veland., c. 7; de hab. mul., c. 2 et 4; de cultu femin., c. 10;<br />

de idol., c. 8 u. 9, und a. a. 0.<br />

7<br />

Octavius, c. 26.<br />

8 Strom., III, 7.<br />

9<br />

Strom., VII, 859.<br />

10 Lactant., Just, div-, II, 14.

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