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Geschichte des Teufels - centrostudirpinia.it

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172 Erster Abschn<strong>it</strong>t: Der religiöse Dualismus.<br />

Grammaticus 1 , der den vom Dänenkönig Waldemar zerstörten<br />

Tempel zu Arkona beschreibt, schildert die riesenhafte<br />

Bildsäule <strong>des</strong> Swantow<strong>it</strong> als vierköpfig, den linken Arm in<br />

die Se<strong>it</strong>e gestemmt, in der Rechten ein metallenes Hörn, das<br />

der Priester beim grossen Erntefest jährlich m<strong>it</strong> Wein füllte.<br />

In diesem Tempel wurde auch das weisse Ross gefüttert,<br />

welchem der Gott in den Krieg zog. Von den vielerlei Erklärungen<br />

2 nennt Mone 3 die richtigste die durch Sonnengott<br />

m<strong>it</strong> dem Nebenbegriff der Heiligke<strong>it</strong>, wonach die vier<br />

Häupter, nach den vier Weltgegenden gerichtet, dem Begriffe<br />

<strong>des</strong> Allvaters entsprechen, und das Füllhorn, das nie versiegt,<br />

ein Zeichen <strong>des</strong> Segens wäre. Nach der Able<strong>it</strong>ung <strong>des</strong><br />

Namens Swiatow<strong>it</strong> von swjat, Licht, Welt, adjeetivisch swjaty,<br />

heilig 4 , liegt die physische und ethische Bedeutung in dem<br />

Ausdrucke.<br />

Neben Swantow<strong>it</strong> bestand auf der Insel Rügen der Cultus<br />

<strong>des</strong> Rugiew<strong>it</strong>, wahrscheinlich eines Kriegsgottes; <strong>des</strong><br />

Porew<strong>it</strong> und Porenut, in welchem letztern Zeuss 5 den<br />

Perun der Slawen , Schafarik 6 aber den Czernobog erkennt.<br />

Zu Rethra wurde als Hauptgotthe<strong>it</strong> Radegast verehrt,<br />

der m<strong>it</strong> seiner Doppelaxt an der Linken auf einen Kriegsgott<br />

hindeutet, von Schafarik 7 als Czernobog ausgelegt wird.<br />

Mone 8 sieht in der Doppelbildung <strong>des</strong> Angesichts vom Menschen<br />

und Löwen die doppelte Natur <strong>des</strong> Gottes, als Bjelbog<br />

und Czernobog, ausgedrückt.<br />

In Stettin hatte der dreiköpfige Triglaw seinen Hauptcultusort.<br />

Bekannt ist die Bocksheiligung unter den Slawen;<br />

Triglaw wird <strong>des</strong>halb m<strong>it</strong> drei Ziegenköpfen dargestellt. 9<br />

auf<br />

In Jüterbogk war der Morgensonnengott Jutribog<br />

(jutro, j<strong>it</strong>ro, der Morgen) heimisch.<br />

Die Czechen verehrten nach Palacky 10 einen höchsten<br />

1<br />

Hist. Dan., lib. XIV.<br />

2<br />

Frentzel de diis sor., 101—105.<br />

3<br />

4<br />

5<br />

I, 198.<br />

Zeuss, Die Deutschen und ihre Nachbarstäinuie, 35.<br />

A. a. 0., 41.<br />

6 Alterth., II, 614.<br />

'<br />

II, (515.<br />

8<br />

I, 200.<br />

9<br />

Hanka zbjrka, 23.<br />

10 Gesch. v. Böhmen, I, 57.

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