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Geschichte des Teufels - centrostudirpinia.it

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44 Erster Abschn<strong>it</strong>t: Der religiöse Dualismus.<br />

wohnen. Gegenwärtig ist die Religion der mongolischen<br />

Stämme der ans Asien stammende Buddhismus; die älteste,<br />

ans dem Volke hervorgegangene war jedoch Schamanenthinn,<br />

wobei zahllosen guten und bösen Geistern gedient wurde verm<strong>it</strong>tels<br />

der Zauberer. Die bösen Geister, die sich in dem<br />

Kreise der Gotthe<strong>it</strong>en sämmtlicher mongolischen und finnischen<br />

Geisterverehrer befinden, hausen in heissen Quellen,<br />

feuerspeienden Bergen, Höhlen, Wüsten u. dgl. Sie haben<br />

scheussliche Gestalten und erscheinen als Schlangen, alte Weiber,<br />

Spinnen, und machen überhaupt dem Menschen das Leben<br />

sauer. 1 Die Dämonenverehrung, die im ganzen m<strong>it</strong>tlem und<br />

nördlichen Asien herrscht, hat man nicht unrichtig die eigentliche<br />

Steppen religio n genannt. 2 In den Stürmen von<br />

Gobi hausen nach der Sage die bösen Geister, die den Reisenden<br />

durch Nachahmung von Menschenstimmen, Waffengeklirre<br />

und seltsames Blendwerk irrele<strong>it</strong>en und ins Verderben<br />

stürzen. 3 Wie anderwärts wurden auch bei den Mongolen<br />

die bösen Geister durch Opfer besänftigt oder durch<br />

Zauberer abgewehrt. "* Bei den Jakuten werden alle Mis-<br />

'Ö v<br />

geburten als von Natur böse Geister betrachtet und daher so-<br />

&<br />

fort aufgehängt. 5<br />

Die Beduinen, welche die Wüsten Syriens, Arabiens<br />

und Nordafrikas bewohnen und, obschon in zahllose kleine<br />

Stämme zerspl<strong>it</strong>tert, doch in S<strong>it</strong>te, Lebensart, Sprache und<br />

Körperbildung auf die einhe<strong>it</strong>liche Abstammung zurückweisen,<br />

bekennen sich zwar gegenwärtig zum Islam, <strong>des</strong>sen Vorschriften<br />

aber nicht strenge eingehalten werden. Die ursprünglichen<br />

Formen <strong>des</strong> religiösen Glaubens der Beduinen sind<br />

zwar durch Sabäismus, Judentimm, Christcnthum und Islam<br />

verdrängt oder alterirt worden, es wird aber angenommen,<br />

dass schon früh Gestirncultus geherrscht habe, wo die Gestirne<br />

nicht blos als Ze<strong>it</strong>messer, sondern als die S<strong>it</strong>ze höherer<br />

1<br />

Georgi, Reise, S. 275. 396; <strong>des</strong>sen Beschreibung, 380 fg.; Pallas,<br />

Reisen, I, 340; derselbe, Mongolische Völkerschaften , I, 165; Steiler,<br />

Kamtschatka, S. 47; Crantz, Grönland, 250.<br />

2<br />

Schmidt, Ssan. Ssetzen, 352; Stuhr, Religionssysteme, 244.<br />

3<br />

Marco Polo, I, 35; R<strong>it</strong>ter, III, 379.<br />

4<br />

D'Osson, I, 17.<br />

8<br />

J. G. Gmelin, Reise durch Sibirien, II, 456.

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