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Geschichte des Teufels - centrostudirpinia.it

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7. Der Teufel bei den Kirchenlehrern der drei ersten christl. Jahrb.. 213<br />

begriffen, konnte keinen Haltpunkt geben, sowenig als die<br />

griechische Religion, „die Religion für Glückliche ", im Unglück<br />

Trost zu gewähren vermochte.<br />

Zwischen Unglaube und Aberglaube, die beide keine<br />

dauernde Befriedigung schaffen, erwuchs das Bedürfniss nach<br />

Ausgleichung <strong>des</strong> Zwiespalts, die Sehnsucht nach Versöhnung<br />

und Gemeinschaft m<strong>it</strong> dem höchsten Wesen, und inm<strong>it</strong>ten<br />

<strong>des</strong> Verfalls der vorchristlichen Religionen war für das<br />

Christenthum Platz gemacht. Durch das Judenthum war die<br />

einhe<strong>it</strong>liche Fassung <strong>des</strong> Gottesbegriffs zur Geltung gebracht<br />

Morden, die griechische Bildung hatte das menschliche Bewusstsein<br />

dahin entwickelt, um empfänglich zu sein für den<br />

s<strong>it</strong>tlichen Gehalt <strong>des</strong> Christenthums, dass der Mensch seiner<br />

als s<strong>it</strong>tliches Subject sich bewusst werde. In dieser Beziehung<br />

ist Sokrates unter den grossen Philosophen epochemachend<br />

gewesen, indem er den Weg weist, den das menschliche Subject<br />

einzuschlagen hat, nämlich in sich einzukehren, den<br />

Schwerpunkt und Masstab <strong>des</strong> Handelns in seinem s<strong>it</strong>tlichen Bewusstsein<br />

zu finden, wobei die Selbsterkenntniss zur notwendigen<br />

Bedingung wird. Auf Grund dieser Forderung haben<br />

die spätem ethischen Systeme der griechischen Philosophen,<br />

Stoiker, Epikuräer, Skeptiker und Eklektiker die s<strong>it</strong>tliche<br />

Natur <strong>des</strong> Menschen zum Hauptgegenstand der denkenden<br />

Betrachtung gemacht. Daher kann es nicht befremden, wenn<br />

in der eklektischen Popularphilosophie, die zur Ze<strong>it</strong> der Erscheinung<br />

Christi landläufig war, Ansichten und Lehren auftreten,<br />

die den Ergebnissen der christlichen Religions- und<br />

S<strong>it</strong>tenlehre ähnlichen. Das Ze<strong>it</strong>bewusstsein war von den<br />

praktischen Resultaten der griechischen Philosophie durchdrungen<br />

und der Mensch dahin gelangt, seiner Bestimmung<br />

als einer s<strong>it</strong>tlichen Lebensaufgabe sich bewusst zu werden.<br />

Das Christenthum, in welchem die verschiedenen Richtungen<br />

der griechischen Philosophie zusammentreffen und<br />

ihren Ausdruck finden, steht aber in engster Beziehung m<strong>it</strong><br />

dem Judenthume, aus <strong>des</strong>sen alttestamentlichem Boden das<br />

Neue Testament herauswächst. Der alttestamentliche Gottesbegriff<br />

erscheint geläutert, trifft aber durch die monotheistische<br />

Fassung zusammen, im Widerspruch steht nur der particularistische<br />

Charakter jenes m<strong>it</strong> der universalistischen Tendenz<br />

<strong>des</strong> Christenthums. Das Anthropomorphistische und Anthropo-

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