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Geschichte des Teufels - centrostudirpinia.it

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7. Der Teufel bei den Kirchenlehrern der drei ersten christl. Jahrh. 229<br />

Nach der Ansicht der Kirchenlehrer bestand die Herrschaft<br />

<strong>des</strong> <strong>Teufels</strong> so lange, bis er einen Gerechten tödtete,<br />

in dem er selbst nichts To<strong>des</strong>würdiges finden konnte. Da<br />

nun Christus sowol von der Sünde als auch von der Erbsünde<br />

(nach Augustin) frei war, so beging der Teufel an ihm ein<br />

Unrecht und wurde hierm<strong>it</strong> seines<br />

Die Veranstaltung Gottes,<br />

Rechtes verlustig.<br />

den Menschen aus der Gewalt<br />

der Sünde zu befreien, nannten die spätem Kirchenlehrer in<br />

naiver Offenhe<strong>it</strong> einen Betrug, der dem Teufel gespielt wurde x ,<br />

und sie gingen so we<strong>it</strong>, zu <strong>des</strong>sen Ausführung die Menschwerdung<br />

als unentbehrliches M<strong>it</strong>tel darzustellen, worin Gregor<br />

von Nyssa voranging. 2 Nach ihm war die Menschhe<strong>it</strong> die<br />

Lockspeise für den Satan, indem sich das Göttliche unter der<br />

Hülle <strong>des</strong> Menschlichen verborgen habe, und da, wie von<br />

lüsternen Fischen der Köder, vom Teufel m<strong>it</strong> dem Fleische<br />

zugleich die Angel Gottes verschlungen worden sei, wurde<br />

jener durch die ihm vorgehaltene Hülle betrogen, ebenso wie<br />

er einst den Menschen durch die Lockspeise der Lust zuerst<br />

bethört hatte.<br />

Gregor der Grosse vergleicht den Teufel m<strong>it</strong> dem Leviathan,<br />

der m<strong>it</strong> dem Hamen vom Erlöser gefangen worden und<br />

indem er nach dem Sterblichen gegriffen, um ihn zu tödten,<br />

die Sterblichen, die er in seiner Gewalt gehabt, verloren habe. 3<br />

Joh. Damascenus lässt den Teufel daran zu Grunde gehen,<br />

dass er alles, was er verschlungen hatte, wieder von sich geben<br />

musste, als er den unsündlichen , lebendigmachenden Leib<br />

schmeckte, den er, durch den Köder verlockt, von der Angel<br />

Gottes erschnappt hatte. 4 Dieses Bild wird unter verschiedenen<br />

Formen bis auf Peter Lombard fortgeführt, der den<br />

Leviathan bald als einen in der Schlinge gefangenen Vogel<br />

darstellt 5 , bald m<strong>it</strong> einer Maus vergleicht, wobei der Erlöser<br />

m<strong>it</strong> seinem Kreuze die Mausfalle abgibt. 6<br />

Die Vorstellung vom Teufel als einem selbständigen Herr-<br />

1<br />

Gregor von Nyssa, Orat. catech., c. 23 ; Ambros., Expos, in Evang.<br />

Luc., lib. IV; Leo d. Gr., Serm., XXII, 4.<br />

2<br />

Orat. catech., c. 22—26.<br />

3<br />

Gregor d. Gr., Moral., XXXIII, c. 7<br />

; über Hiob, c. 40.<br />

4<br />

Joh. Damascenus, De orthod. fide, III, 1, 27.<br />

5<br />

Sent. I, 14.<br />

6<br />

Sent, III, diss. 19.

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