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Geschichte des Teufels - centrostudirpinia.it

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7. Der Teufel bei den Kirchenlehrern der drei ersten christl. Jahrh. 233<br />

Die gefallenen Geister sollten die göttliche Offenbarung entstellt,<br />

an die Menschentöchter verrathen und von diesen wieder<br />

die Heiden ihre Philosophie erhalten haben. l Da man den<br />

Abfall <strong>des</strong> <strong>Teufels</strong> selbst aber aus Neid und Hochmuth able<strong>it</strong>en<br />

zu müssen glaubte, tr<strong>it</strong>t jener schon bei Tertullian und<br />

Origenes, nach der allegorischen Deutung der Stellen Jes. 10,<br />

12 fg., 14, 12, u. a., als der infolge seiner Ueberhebung gefallene<br />

Lucifer auf.<br />

Ueber die Ze<strong>it</strong>, wann der Fall stattgefunden, sind die<br />

Meinungen verschieden. Nach der Annahme, dass der Teufel<br />

die Uraltem verführt habe , sollte man erwarten , dass sein<br />

Fall früher als der der Menschen geschehen sei; allein nach<br />

Tatian 2 ist der Fall <strong>des</strong> <strong>Teufels</strong> als Strafe für die Verführung<br />

der Menschen zu- betrachten, und nach Irenäus 3 und Cyprian 4<br />

scheint sein Fall zwischen der Schöpfung <strong>des</strong> Menschen und<br />

<strong>des</strong>sen Verführung vor sich gegangen zu sein.<br />

Da schon die guten Engel körperlich vorgestellt werden,<br />

so haben die bösen einen noch gröbern Leib als jene, wie<br />

auch der Teufel nach seinem Falle m<strong>it</strong> einem Leibe versehen<br />

worden ist 5 , obschon die Leiber der bösen Engel doch noch<br />

feiner sein sollen als die menschlichen. 6 Nach Tatian sind<br />

die Dämonenleiber von der Art der Luft oder <strong>des</strong> Feuers. 7<br />

Ohne Körper, heisst es in den Auszügen <strong>des</strong> Theodoret, wären<br />

die Dämonen für keine Strafe empfänglich, sie heissen aber<br />

unkörperlich im Vergleich m<strong>it</strong> den geistigen Leibern der<br />

Seligen, wogegen sie nur wie Schatten sind. 8 Aus der Vor-<br />

Stellung von der Leiblichke<strong>it</strong> der Dämonen folgt, dass sie<br />

auch Nahrung bedürfen. Origenes lässt sie den Dampf der<br />

Weihrauchopfer gierig einsaugen 9 , und ähnlicher Meinung<br />

sind die andern Kirchenlehrer. 10<br />

1<br />

Strom., VI, 1.<br />

2 Orat., c. 11.<br />

3<br />

Adv. haeres., IV, 40, 3.<br />

* De dono pat., 218.<br />

5 Orig., Coment. in Joh.<br />

6<br />

Adv. Cels., IV.<br />

7<br />

Orat. ad Graecos, 154.<br />

8<br />

In Opp. Clem., 971.<br />

9<br />

Exhort. ad Martyr. Opp. Tom. 1, p. 304.<br />

10 Tertull., Apolog., c. 22. 23; Athenag. Legat, 30; Cyprian, De idolol.<br />

vaii<strong>it</strong>., 13; Minucius Felix, Octav., c. 27.

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