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Geschichte des Teufels - centrostudirpinia.it

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4. Dualismus in den Religionen der Culturvölker <strong>des</strong> Alterthums. 117<br />

Acker", wie das Gesetzbuch der Iranier sagt. 1 Anderwärts<br />

umschwärmten stechende Wespen die Rinderheerden und<br />

mussten „fressende Raubthiere" abgewehrt werden. a An den<br />

niedrigen Ufergegenden hausten Schlangen, Eidechsen, Ungeziefer<br />

aller Art, und die sumpfige Luft erzeugte Fieber und<br />

andere Krankhe<strong>it</strong>en; an den Hochebenen beeiste die strenge<br />

Kälte den Gebirgsweg, an <strong>des</strong>sen Rande dem Reisenden tiefe<br />

Abgründe heraufgähnten. Dabei bot aber die Gegend auch<br />

lachende Oasen m<strong>it</strong> dem üppigsten Wiesengrün, schattigen<br />

Baumgruppen, prachtvollen Wäldern.<br />

Den Gegensätzen <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> entsprechend war die<br />

Lebensweise seiner Bewohner. Während ein Theil der Bevölkerung<br />

im Schweisse <strong>des</strong> Angesichts schwer arbe<strong>it</strong>ete, den<br />

dürren Boden mühsam bewässerte, den Flugsand vom Acker<br />

abwehren musste; zog ein anderer frei m<strong>it</strong> den Heerden umher,<br />

und zur Muse <strong>des</strong> Hirtenlebens gesellte sich häufig<br />

Kampflust und Wegelagerung.<br />

Am schneidendsten tr<strong>it</strong>t die Gegensätzlichke<strong>it</strong> hervor in<br />

den Thälern <strong>des</strong> Nordran<strong>des</strong>, die gegen die Steppen <strong>des</strong><br />

Kaspischen Meeres hin oifen liegen, in den einstigen Gebieten<br />

von Margiana (Merv), Baktrien (Bakhdhi) und Sogdiana<br />

(Sugdha). Fruchtbare Thäler, die, dank dem herabfliessenden<br />

Gebirgswasser, der üppigsten Vegetation sich erfreuen, stossen<br />

hart an die öde, unfruchtbare Wüste. Während auf den<br />

Hochflächen die Sterne in der reinen Atmosphäre blinkend<br />

die Nacht erleuchten, lagern über den Steppen dicke Nebel<br />

und Sandwolken. Im Winter bringen die Winde vom Kaspischen<br />

Meere schneidende Kälte, im Sommer treiben sie den<br />

heissen Wüstensand auf die Fruchtfelder. Während die Aecker<br />

in den Niederungen nur m<strong>it</strong> grösster Anstrengung vor dem<br />

Sonnenbrande durch Bewässerung geschützt werden müssen,<br />

herrscht auf den Höhen <strong>des</strong> Belurtag und Hindukuh ewiger<br />

Winter.<br />

Ausser diesem Kampfe, den die iranischen Arier m<strong>it</strong> den<br />

Gegensätzen der Lan<strong>des</strong>beschaffenhe<strong>it</strong> zu bestehen hatten,<br />

mussten sie überdies die Einfälle wilder turanischer Räuberscharen<br />

abwehren, die vom Norden her das Gebiet von<br />

1<br />

Vendidad Vil, G'J, 1, 9—12.<br />

2<br />

Vendidad I, 24.

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