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Geschichte des Teufels - centrostudirpinia.it

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7. Der Teufel bei den Kirchenlehrern der drei ersten christl. Jahrh. 217<br />

bis auf Origenes, der ihn eifrig bekämpfte, wonach die chiliastische<br />

Glut gegen die M<strong>it</strong>te <strong>des</strong> 4. Jahrhunderts erkaltete.<br />

Eine Nebenbildung <strong>des</strong> Glaubens an ein<br />

zukünftiges herrliches<br />

Messiasreich ist der Glaube an ein unübersehbares<br />

mächtiges Geisterreich und an <strong>des</strong>sen unaufhörliche Ein-<br />

Wirkung auf die Erde und deren menschliche Bewohner. Es<br />

ist eine Vorstellung, durch welche die Christenhe<strong>it</strong> m<strong>it</strong> dem<br />

Heidenthum und Judenthum sich auf gemeinschaftlichen Boden<br />

stellte. Man glaubte allgemein an Engel, deren Ursprung<br />

von Gott abgele<strong>it</strong>et ward, obschon man die Art und Ze<strong>it</strong><br />

ihrer Entstehung verschieden bestimmte. Origenes führt die<br />

Lehre von den Engeln besonders häufig an, obgleich er versichert,<br />

dass die erste Kirche kein förmliches Dogma darüber<br />

festgestellt habe. 1<br />

Der Glaube an das Dasein der Engel und ihrer<br />

Wirksamke<strong>it</strong> war nicht nur allgemein angenommen, sondern<br />

die Lehre davon sogar ein Lieblingsgegenstand der altern<br />

Kirchenlehrer. 2 Diese Lehre ist aber darum von culturhistorischer<br />

Wichtigke<strong>it</strong>, weil durch sie die christliche Anschauung<br />

m<strong>it</strong> dem Heidenthum sowol als dem Judenthum<br />

durch sehr viele Fäden zusammenhängend sich darstellt. Die<br />

jüdische Religion hatte in ihre Engellehre altorientalische Relio-ionsvorstellungen<br />

aufgenommen, und die christlich-kirchliche<br />

Lehre von den Engeln (guten und bösen) ist sonach die<br />

Brücke, über welche die heidnische Anschauungsweise in die<br />

christlich-kirchliche den Uebergang fand und dadurch einen<br />

Einfluss auf die christliche Kirchenlehre erlangte.<br />

Ihrer Stellung nach nehmen die Engel die M<strong>it</strong>te zwischen<br />

Gott und den Menschen ein, demgemäss ist auch ihre Natur<br />

gedacht und theils nach dem Muster <strong>des</strong> hierarchischen<br />

Systems (Diakonat, Presbyteriat, Episkopat) und nach Massgabe<br />

der biblischen Stellen 3 , theils nach der Vorstellung der<br />

heidnischen Götterwelt, in welcher die verschiedenen Gotthe<strong>it</strong>en<br />

einer höchsten untergeordnet erscheinen, sprechen schon<br />

die ersten Kirchenlehrer von verschiedenen Rangordnungen<br />

1<br />

Orig., de princ. prooem., 10.<br />

2<br />

Münscher, Dogmengesch., II, 57; Semisch, Just. M. , II, 339; vgl.<br />

Athenag. leg., 27.<br />

3<br />

Koloss. 1, 16; Ephes. 1, 21.

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