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Geschichte des Teufels - centrostudirpinia.it

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154 Erster Abschn<strong>it</strong>t: Der religiöse Dualismus.<br />

lung ausgehen, „jede schwere Krankhe<strong>it</strong> ist Gottes Schlag,<br />

und Apollons Pfeile senden die Pest". '<br />

Kraft seiner kriegerischen Eigenschaften kommen die gefallenen<br />

Helden, die er durch seine Todtenwählerinnen<br />

(Walküren) erhält, zu ihm. An ihn, als Luft- und Kriegsgott,<br />

knüpft sich auch die Sage vom wüthenden Heer und der<br />

wilden Jagd, wobei wol an den Gew<strong>it</strong>tersturm,<br />

zunächst zur<br />

Ze<strong>it</strong> der Aequinoctien, zu denken ist. Er ist der Erfinder der<br />

Runenlieder, der Poesie, überhaupt aller Bildung, und da man<br />

sich der Runen zum Losen, Weissagen und Zaubern bediente,<br />

deren Gebrauch m<strong>it</strong> allen priesterlichen Weihen zusammenhing,<br />

sowie Opfer, Poesie, Weissagung und Zauber untereinander<br />

verwandt sind, steht er m<strong>it</strong> diesen in Beziehung.<br />

Aus seiner Umarmung der Erde geht sein gewaltigster<br />

Sohn Donar (Thunar, nord. Thörr) hervor,<br />

der seine Mutter<br />

Erde und deren Bebauer beschützt, die Feinde der Götter<br />

und Menschen bekämpft. Als Gott <strong>des</strong> Donners, der den<br />

Bl<strong>it</strong>z schleudert, sollte Thörr als oberster der Götter erscheinen,<br />

seine Mutter Jördh, die grosse Lebensmutter, wird<br />

auch die Mutter der Götter genannt. In Norwegen heisst er<br />

auch schlechthin der As, und in der ersten Christenze<strong>it</strong> galt<br />

an Thörr glauben für gleichbedeutend m<strong>it</strong> Heide sein. War<br />

er also einstens der oberste Gott, so hat er diesen Rang dem<br />

Odhin räumen müssen.<br />

Thörr schleudert seine Bl<strong>it</strong>ze nur gegen die Riesen als<br />

Feinde der Götter und Menschen, er spaltet ihnen m<strong>it</strong> seinem<br />

Hammer das Haupt, d. h. er erschliesst das unfruchtbare<br />

Land dem Anbau. Weil die kalten Winde von Osten her<br />

kommen, darum ist Thörr immer im Kampfe m<strong>it</strong> den Bergriesen,<br />

stets auf der Ostfahrt. Wenn Thörr nicht wäre, sagt<br />

ein nordisches Sprichwort, würden die Riesen überhandnehmen.<br />

2 Als Freund der Menschen schützt er diese gegen<br />

alle dem Landbau schädlichen Naturkräfte, vor Frost und<br />

Sturm, schickt seine Bl<strong>it</strong>ze gegen die Dämonen der Gluth<strong>it</strong>ze<br />

und wehrt die verderblichen Gew<strong>it</strong>ter ab. Er ist auch der<br />

Gott der Brücken, die den Verkehr der Menschen fördern,<br />

überhaupt Gott der Cultur.<br />

1<br />

Grimm, 136.<br />

* Grimm, 497.

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