11.02.2014 Aufrufe

Geschichte des Teufels - centrostudirpinia.it

Geschichte des Teufels - centrostudirpinia.it

Geschichte des Teufels - centrostudirpinia.it

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

330 Erster Abschn<strong>it</strong>t: Der religiöse Dualismus.<br />

die Stedinger nicht nur als Verächter der Hostie, sondern<br />

beschuldigt sie auch, dass sie, gleich den Manichäern, Lucifer<br />

als den Herrn in freventlichem <strong>Teufels</strong>dienst verehren. Der<br />

Papst, der die Schilderung für wahrhaftig nimmt, äussert<br />

sein Entsetzen darüber und gibt sie nach dem Berichte <strong>des</strong><br />

Inquis<strong>it</strong>ors wieder in seiner Bulle vom Jahre 1233. Im Eingange<br />

schreibt Papst Gregor IX. : „Ueber die Einweihung in<br />

diese Greuel wird uns Folgen<strong>des</strong> berichtet. Wenn ein Neuling<br />

aufgenommen wird und zuerst in die Schule der Verworfenen<br />

eintr<strong>it</strong>t, so erscheint ihm eine Art Frosch, den<br />

manche auch Kröte nennen. Einige geben derselben einen<br />

schmachwürdigen Kuss auf den Hintern, andere auf das Maul<br />

und ziehen die Zunge und den Speichel <strong>des</strong> Thieres in ihren<br />

Mund. Dieses erscheint zuweilen in gehöriger Grösse, manchmal<br />

auch so gross als eine Gans oder Ente, meistens jedoch<br />

nimmt es die Grösse eines Backofens an. Wenn nun der<br />

Noviz we<strong>it</strong>er geht, so begegnet ihm ein Mann von wunderbarer<br />

Blässe, m<strong>it</strong> ganz schwarzen Augen, abgezehrt und abgemagert,<br />

dass alles Fleisch geschwunden und nur noch die Haut um<br />

die Knochen zu hängen scheint. Diesen küsst der Noviz<br />

und fühlt dass er kalt wie Eis ist, und nach dem Kusse<br />

schwindet alle Erinnerung an den katholischen Glauben bis<br />

auf die letzte Spur aus seinem Herzen. Hierauf setzt man<br />

sich zum Mahle, und wenn man sich von diesem wieder erhebt,<br />

so steigt durch eine Statue, die in solchen Schulen zu<br />

sein pflegt, ein schwarzer Kater, von der Grösse eines m<strong>it</strong>telmässigen<br />

Hun<strong>des</strong> rückwärts und m<strong>it</strong> zurückgebogenem<br />

Schwänze herab. Diesen küsst zuerst der Noviz auf den<br />

Hintern, dann der Meister und sofort alle übrigen der<br />

Reihe nach, jedoch nur solche, die würdig und vollkommen<br />

sind, die Unvollkommenen aber, die sich nicht für würdig<br />

halten, empfangen von dem Meister den Frieden, und wenn<br />

nun alle ihre Plätze eingenommen, gewisse Sprüche hergesagt<br />

und ihr Haupt gegen den Kater hingeneigt haben, so sagt<br />

der Meister: «Schone uns!» und spricht dies dem Zunächststehenden<br />

vor, worauf der Dr<strong>it</strong>te antwortet und sagt: «Wir<br />

wissen es, Herr», und ein Vierter hinzufügt: «Wir haben zu<br />

gehorchen». Nach diesen Verhandlungen werden die Lichter<br />

ausgelöscht und man schre<strong>it</strong>et zur abscheulichsten Unzucht<br />

ohne Rücksicht auf Verwandtschaft. Findet sich nun, dass

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!