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Geschichte des Teufels - centrostudirpinia.it

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9. Der Teufel vom 4. bis 0. Jahrhundert. 269<br />

einsaugen 1 ,<br />

dagegen bemerkt Augustinus: dass sie sich an den<br />

Vergehungen der Menschen ergötzen. 2<br />

Münscher 3 nennt es eine Wiederholung der in der<br />

vorigen Periode herrschenden Vorstellung; allein der Fortschr<strong>it</strong>t<br />

in der we<strong>it</strong>ern Ausbildung ist nicht zu verkennen,<br />

der darin besteht, dass die Kirchenlehrer in diesem Ze<strong>it</strong>abschn<strong>it</strong>te<br />

schon von Dämonen opfern sprechen, während im<br />

vorigen nur noch von heidnischen Opfern die Rede war.<br />

Daneben werden die bösen Geister wie ehedem noch immer<br />

als die Urheber <strong>des</strong> heidnischen Cultus betrachtet, der<br />

einer Anbetung der Dämonen gleichgestellt wird, die auch<br />

falsche Orakel und betrügerische Wunderzeichen veranstalten. 4<br />

Die Magie, die m<strong>it</strong> Hülfe <strong>des</strong> <strong>Teufels</strong> geschieht, also eine<br />

dämonische Kunst ist, fällt sonach m<strong>it</strong> dem Heidenthum zusammen,<br />

das m<strong>it</strong> dem Ketzerwesen sich deckt, da beide auf<br />

Abfall vom oder Gegensatz zum Christenthum beruhen. Die<br />

Kirche wirft daher alle zusammen und fasst auch ihre Beschlüsse<br />

dagegen. So das Concil von Illiberi in Spanien im<br />

Jahre 305; die Synode in Laodicea in Phrygien im Jahre 343. 5<br />

Die Heiden gelten also für Unterthanen <strong>des</strong> <strong>Teufels</strong>, von<br />

<strong>des</strong>sen Herrschaft Christus die Menschen zwar erlöst habe,<br />

aber doch bei<br />

der Taufe durch Exorcismus ausgetrieben werden<br />

müsse. Selbst die Tugenden der Heiden sind nur glänzende<br />

Laster, behauptete Augustinus, was schon vor ihm<br />

Lactantius gelehrt hatte. 6 Der Teufel blieb auch in dieser<br />

Periode der Anstifter zu Christenverfolgungen 7 , der Ketzereien<br />

und deren Verbre<strong>it</strong>ung zur Schädigung der christlichen Kirche<br />

und zum Verderben derjenigen, die <strong>des</strong> <strong>Teufels</strong> Verführungen<br />

folgen. Denn darüber war nur Eine Stimme, dass der Teufel<br />

und seine Helfershelfer ihr Absehen darauf haben: den Men-<br />

1<br />

Firmic. Matern, de errore profan, religionum, p. 456; Euseb.<br />

praepar. evangel., V, c. 2 ;<br />

Basil. M. Comment. in Jes. Opp., I, 398. 658;<br />

Chrysost. de S. Babyla orat. Opp. I, 672 fg.; Cyrill. Alex, contra Jul.,<br />

IV, 124.<br />

2<br />

Contra Faust. Man., XX, e. 22.<br />

3<br />

Dogmengesch., II, 345.<br />

4<br />

Euseb. praep. evang., III, c. 16; August., de civ. D., II, c. 24 et al.<br />

5<br />

Burchard, lib. VI; Decret., c. 26; Gratian. can. 4, 0. XXVI. qu. 5.<br />

6<br />

Inst<strong>it</strong>. div., VI, c. 9; V, c. 10.<br />

7<br />

Augustin., de civ. D., X, c. 21.

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