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Geschichte des Teufels - centrostudirpinia.it

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342 Erster Abschn<strong>it</strong>t: Der religiöse Dualismus.<br />

und um uns. So war es auch am Tage Allerheiligen, wie<br />

ich neulich erwähnte, wo wir den guten Wein tranken und<br />

die Masse der Betrunkenen so gross war, dass ich sowol im<br />

Kloster als im Oratorium im Gehen gehindert war, besonders<br />

aber im Kloster um den Hörsaal und das Refectorium herum.<br />

Am andern Morgen jedoch waren sie alle verschwunden und<br />

das Kloster war leer." Auf die Frage <strong>des</strong> Novizen: wohin<br />

sie gekommen seien? antwortet Richalmus: „Es waren diejenigen<br />

(Teufel), die sich in den Weinhäusern gewöhnlich<br />

aufzuhalten pflegen, gekommen und hatten unsere Zecher zu<br />

ihrer Verstärkung dahingelockt." „Was machen denn die<br />

Teufel daselbst?" fragt der Novize. Worauf Richalmus sagt:<br />

„Sie machen die Leute trunken, und zwar können sie dies<br />

auch ohne Wein." Im folgenden Kap<strong>it</strong>el erzählt Richalmus,<br />

wie ihn ein Teufel zur Unzucht habe verle<strong>it</strong>en wollen, er<br />

demselben aber widerstanden habe. Die Teufel, namentlich<br />

die hervorragenderen, muntern gegense<strong>it</strong>ig zum Bösen auf 1 ,<br />

denn es gibt unter ihnen hervorragende und ausgezeichnete<br />

Teufel, welche die untergeordneten möglichst anzueifern<br />

suchen. Richalmus klagt 2 , dass ihm die Teufel häufig Zahnweh<br />

verursachen, besonders wenn er sich vor der Messe den<br />

Mund Avasche. Als er etwas Wein getrunken und darauf<br />

husten musste, behauptet er, dass dies auch von den Teufeln<br />

herrühre, die ihm den Wein verleiden wollten, weil er ihm<br />

schmecke und seiner Natur gemäss sei. Die Teufel nehmen<br />

diejenige Gestalt, welche zu ihren Unternehmungen passt. 3<br />

Sie suchen die Geistlichen durch Zerstreuung von ihrem Berufe<br />

abzuhalten, führen z. B. einen aus dem Kloster in die<br />

Stadt, lassen ein Pferd satteln und ihn fortre<strong>it</strong>en. 4 Die<br />

Teufel sprechen auch Latein. 5 Die guten sowol als die bösen<br />

Geister haben eine bestimmte Ordnung nach Rang und Amt.<br />

So haben die bösen Dämonen in allen Klöstern ihre Beamte,<br />

welche den einzelnen Berufspflichten<br />

der Menschen entgegenwirken;<br />

z. B. derjenige, welcher der Abtei entgegen ist, heisst<br />

1<br />

Cap. XLIII.<br />

2<br />

Cap. XLIV.<br />

3<br />

Cap. XLIX.<br />

* Cap. LIV.<br />

6<br />

Cap. LXIII.

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