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Geschichte des Teufels - centrostudirpinia.it

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1. Mensch und Religion gegenüber der Natur. 3<br />

den er an sich trägt, denn wo Leben ist, da ist Gegensätzlichke<strong>it</strong>,<br />

die ausgeglichen werden muss. Das Leben bethätigt<br />

sich in der Ausgleichung <strong>des</strong> Gegensatzes. Der Lebensprocess<br />

kann daher füglich m<strong>it</strong> dem Ausgleichungsprocesse zweier<br />

chemisch gegeneinander gespannter Substanzen verglichen<br />

werden *, denn vom ersten Augenblick <strong>des</strong> Lebens sucht das<br />

Individuum die Zweihe<strong>it</strong> seines Wesens , die Innerlichke<strong>it</strong> , die<br />

Psyche, m<strong>it</strong> der Aeusserlichke<strong>it</strong> oder Leiblichke<strong>it</strong> auszugleichen.<br />

In der Ausgleichung dieses Unterschieds von Leib und Seele<br />

bethätigt sich das individuelle Leben. Es ist Naturgesetz , dass<br />

alles, was den Leib afficirt, in die Seele hineinversetzt wird und<br />

umgekehrt, dass die innerlichen Zustände verleiblicht, d. h.<br />

äusserlich zur Erscheinung gebracht werden. Das menschliche<br />

Individuum lebt sonach im steten wechselwirkenden Verkehr<br />

zwischen Innerm und Aeusserm und umgekehrt, und sein<br />

Leben ist nur so lange ein gesun<strong>des</strong>, als sich diese Gegensätzlichke<strong>it</strong><br />

zur Einhe<strong>it</strong> zusammenfasst.<br />

Durch die Sinne, verm<strong>it</strong>telt durch die organische Thätigke<strong>it</strong><br />

<strong>des</strong> Nervensystems, tr<strong>it</strong>t der Mensch in Verkehr m<strong>it</strong> der<br />

Aussenwelt. Von den verschiedenen Sinnesorganen, in welchen<br />

die Nerven ihre peripherischen Enden haben , le<strong>it</strong>en diese die<br />

Eindrücke, die sie an jenen empfangen haben, im Centralorgan<br />

zusammen und gelangen zu gegense<strong>it</strong>iger Durchdrino'unff.<br />

Die Mannigfaltigke<strong>it</strong> der Lebensthätio-ke<strong>it</strong>en zur Gemeinsamke<strong>it</strong><br />

zusammensummirt regt sich als Innerlichke<strong>it</strong> und<br />

Einhe<strong>it</strong>, als Gemeingefühl, worin das Leben sich selbst<br />

inne wird, sich selbst findet. Dieses dunkle Gefühl <strong>des</strong> Daseins<br />

wird zur Empfindung, wo der eigentliche Leibeszustand<br />

pereipirt wird. Die Entwickelung zur Klarhe<strong>it</strong> wird<br />

angeregt durch den Gegensatz, wodurch das Leben sich irgendwie<br />

gehemmt oder gefördert fühlt, sodass der besondere<br />

Lebenszustand durch äussere Verhältnisse bestimmt empfunden<br />

wird. Ist der Gegensatz derart, dass die organische Thätigke<strong>it</strong><br />

<strong>des</strong> Lebens zur Kraftäusserung aufgefordert und jener<br />

dadurch überwunden wird, so ist die Empfindung eine angenehme,<br />

welche bei wachsender Regung zur Lust sich<br />

steigert; oder das Gemeingefühl bleibt wegen Mangels an<br />

Reiz oder durch übermässige Reizung, welche die Thätigke<strong>it</strong><br />

Erdmann, Psychologische Briefe, S. 198.

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