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Geschichte des Teufels - centrostudirpinia.it

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3. Dualismus in den Religionen der Naturvölker. 41<br />

manische Thor, einen Hammer, m<strong>it</strong> dem er die Geister zermalmt.<br />

Storjunkare gilt als Statthalter <strong>des</strong> Aijeke, gewährt<br />

den Menschen viel Gutes und gestattet <strong>des</strong>halb auch, dass die<br />

Thiere, über die er die Herrschaft führt, von jenen gefangen<br />

werden. Baiwe oder Sonne wird als Urheberin aller Erzeuo--<br />

nisse und Geburten betrachtet. Die Lappen glauben aber<br />

noch an mehrere kleinere Geister, namentlich der Verstorbenen,<br />

und das Juulheer schweift, gleich dem deutschen<br />

wilden Jäger, in Wäldern und Bergen einher. Nach der<br />

dualistischen Anschauung, die auch in der religiösen Anschauung<br />

der Lappen vertreten ist, haust inm<strong>it</strong>ten der Erde<br />

Peskal als oberster der bösen Geister, und Rota waltet über<br />

Sünder und Gottlose. Unter der Erde wohnt die Mutter <strong>des</strong><br />

To<strong>des</strong>, Jabme Akko, die Grabesgöttin, bei der die Seelen<br />

der Abgeschiedenen bleiben, bis ihr Schicksal entschieden ist.<br />

Bei Klemm 2 findet sich eine Abbildung einer der vollständigsten<br />

Zaubertrommeln der Lappländer, die er aus der Abhandlung<br />

<strong>des</strong> Erich Joh. Jessens 3 im verkleinerten Massstabe<br />

m<strong>it</strong>theilt. Da sind, ausser verschiedenen Gotthe<strong>it</strong>en, auch der<br />

böse Geist „Rutu" und „Rumpi", der Wolf oder Hund<br />

<strong>des</strong>selben , dann die zum Schaden stets bere<strong>it</strong>en Geister<br />

„Mubben-Ohnak". Bei allen finnischen Völkern ist die Welt<br />

voll Geister in verschiedenen Gestalten. Durch das gebirgige<br />

Land getrennt und vereinzelt haben sie weder ein gemeinsames<br />

Oberhaupt noch einen Volksgottesdienst oder Priesterschaft.<br />

Die vielen Seen, Flüsse und Wasserfälle, die als<br />

„heilig" bezeichnet werden, geben sich als Stätten einstiger<br />

religiöser Culte zu erkennen. 4 Bekanntlich bedeutete im<br />

M<strong>it</strong>telalter „Finne" so viel als „Zauberei", was von der allgemein<br />

bekannten Zauberei der Finnen herrührt,<br />

deren Vorhandensein<br />

wieder auf die Anerkennung böser Wesen, also <strong>des</strong><br />

Dualismus zurückle<strong>it</strong>et. Ein besonders gefürchteter böser<br />

Gott war Hüsi oder Hyse, stark und wild, als Bezähmer der<br />

wilden Thiere und Bären verehrt, an einem furchtbaren Orte<br />

1<br />

Mone, <strong>Geschichte</strong> <strong>des</strong> Heidenthums, I, 57.<br />

2<br />

III, 93.<br />

3<br />

„De Finnorum Lapporumque norwegiorum religione pagana" in<br />

Kund Leem's Comment. de Lapponibus Finnmarchiae (Kopenhagen 1767).<br />

4<br />

Rühs, Finnland und seine Bewohner, S. 22.

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