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Geschichte des Teufels - centrostudirpinia.it

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9. Der Teufel vom 4. bis 6. Jahrhundert. 287<br />

Teufel schon in dieser Periode geben die gleichze<strong>it</strong>igen staatlichen<br />

und kirchlichen Satzungen den klaren Beweis. Denn es<br />

soll nicht geleugnet werden, dass „wie die Kirche durch alle<br />

Ze<strong>it</strong>en dem Zauberwesen unausgesetzte Aufmerksamke<strong>it</strong> zugewendet,<br />

so nicht minder auch die Gesetzgebung" *-, und<br />

Soldan 2 führt die Concilien an, nach welchen die Weiber, die<br />

m<strong>it</strong> den Dämonen auf gewissen Thieren zu re<strong>it</strong>en<br />

behaupteten,<br />

m<strong>it</strong> dem Banne belegt 3 ,<br />

oder Zauberei, Wahrsagerei u. dgl.<br />

verboten werden 4 ;<br />

auch muss zugestanden werden, dass die M<strong>it</strong>tel,<br />

deren sich die Kirche bediente, um die zauberischen Künste<br />

zu unterdrücken, bis ins 13. Jahrhundert nächst der Belehrung<br />

meist nur in Disciplinarstrafen, in Pön<strong>it</strong>enzen bestanden ; allein<br />

ebenso gewiss ist: dass die Kirche durch ihre ausgesprochene<br />

Anerkennung <strong>des</strong> Zusammenhangs dieser Zauberei m<strong>it</strong> dem<br />

Teufel die Entwicklung der Vorstellung von letzterm und<br />

deren Verbre<strong>it</strong>ung förderte und dem Glauben an seine Macht<br />

Vorschub leistete. Indem die Kirche die teuflischen Zauberer<br />

und Zauberinnen verstiess, wurde der Glaube an den Teufel<br />

ihr Pflegekind, welches grosszuziehen sie sich angelegen<br />

sein<br />

liess.<br />

In der staatlichen Gesetzgebung hatte schon Konstantin<br />

im Jahre 321 den Anfang gemacht, die Ausübung aller magischen<br />

Künste unter Androhung der härtesten Strafen zu untersagen,<br />

die Anwendung magischer M<strong>it</strong>tel nur zur Heilung von<br />

Krankhe<strong>it</strong>en, gegen Hagelschlag und verderblichen Regen in<br />

der Ernte gestattend. 5<br />

Konstantius verhängte die To<strong>des</strong>strafe<br />

(im Jahre 357) über den, der Astrologen, Zeichendeuter,<br />

Auguren, Chaldäer oder Magier um die Zukunft befragen<br />

würde. Theodosius ist auf diesem Wege fortgeschr<strong>it</strong>ten und<br />

hat, nachdem im Jahre 389 Valentinianus und Arcadius jede<br />

Selbsthülfe bei Maleficien untersagten, im Jahre 392 als Verbrechen<br />

erklärt: „Wenn jemand sich über die Gesetze der<br />

Natur zu erheben, Unerlaubtes zu erforschen, Verborgenes<br />

1<br />

Görres, Die christl. Mystik, III, 58.<br />

2<br />

<strong>Geschichte</strong> der Hexenproc, S. 84.<br />

3<br />

Conc. zu Agde, 506.<br />

4<br />

Orleans 511; Auxerre 570; Braga 572; Narbonne 579; Rheims G30;<br />

Toledo 630, u. a.<br />

5<br />

Cod. Theod., Lib. III; Cod. Just, de maleficis, Lil». IV.

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