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Geschichte des Teufels - centrostudirpinia.it

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2. Die Gegensätzlichke<strong>it</strong> in der religiösen Anschauung der Naturvölker. 23<br />

Diese Ansieht findet schon an Plutarch ihren Vertreter 1 :<br />

„Deswegen ist auch von Theologen und Gesetzgebern auf<br />

Dichter und Philosophen diese uralte Ansicht übergegangen,<br />

deren Urheber sich zwar nicht angeben lässt, die aber doch<br />

durchaus zuverlässig und wahr ist, da sie nicht blos in Erzählungen<br />

und Sagen, sondern auch in den Mysterien und<br />

bei den Opfern allerwärts bei Griechen und Barbaren sich<br />

findet, ich meine die Ansicht, dass das Weltall keineswegs<br />

Vernunft- und verstandlos ohne Le<strong>it</strong>ung dem Ungefähr überlassen<br />

herumschwebe, noch von einem einzigen vernünftigen<br />

Wesen beherrscht und gelenkt werde, gleichsam wie m<strong>it</strong><br />

einem Steuer oder Zügel, sondern von vielen Wesen, und<br />

zwar von solchen, die aus Bösem und Gutem gemischt sind;<br />

oder, um es gerade herauszusagen, dass die Natur nichts Lauteres<br />

enthält, daher auch nicht ein einzelner Verwalter wie<br />

ein Schenkwirth aus zwei Fässern die Elemente gleich Getränken<br />

uns mischen und austheilen kann, sondern dass aus<br />

zwei entgegengesetzten Principien und zwei einander feindseligen<br />

Kräften, von welchen die eine rechts in gerader<br />

Richtung führt, die andere nach der entgegengesetzten Se<strong>it</strong>e<br />

sich wendet und umbeugt, das Leben und die Welt, wenn<br />

auch nicht die ganze, so doch diese irdische und lunarische,<br />

gemischt und dadurch ungleich, mannichfaltig und allen Veränderungen<br />

unterworfen ist. Denn da nichts ohne Ursache<br />

entstehen kann, so muss das Böse wie das Gute einen besondern<br />

Ursprung und eine<br />

besondere Entstehung haben.<br />

Dies ist die Ansicht der meisten und besten Philosophen.<br />

Einige von ihnen nehmen zwei einander gleichsam entgegenwirkende<br />

göttliche Wesen an, wovon das eine das Gute, das<br />

andere das Böse schaffe, andere nennen das Gute Gott, das<br />

andere Dämon."<br />

Obschon Plutarch in demselben Buche ven einer „Harmonie<br />

dieser Welt" spricht, sche<strong>it</strong>ert er doch an der Schwierigke<strong>it</strong>,<br />

das Gute und das Ueble in der Natur zu erklären.<br />

Diese Frage, die se<strong>it</strong> jeher den Menschengeist beschäftigt hat,<br />

bleibt auch ungelöst, solange der Mensch Licht und Finsterniss,<br />

Frost und H<strong>it</strong>ze und ähnliche Erscheinungen nicht auf<br />

1<br />

De Iside et Osiride, c. 45.

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