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Geschichte des Teufels - centrostudirpinia.it

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11$ Erster Abschn<strong>it</strong>t: Der religiöse Dualismus.<br />

Baktrien und Sogdiana heimzusuchen pflegten. Der Fleiss<br />

der Arier konnte nur gedeihen, wenn nicht vom Norden<br />

Kälte, Schneefälle, Wüstenwinde oder Einbrüche der turanischen<br />

Horden die fruchtbaren Thäler verwüsteten, wenn<br />

nicht das Kaspische Meer vom Westen her die starken Winde<br />

schickte, wodurch die Gefilde in Baktrien und Sogdiana m<strong>it</strong><br />

dem verheerenden Triebsand verschüttet wurden. Hieraus<br />

erklärt sich, warum der Bewohner der Thäler <strong>des</strong> iranischen<br />

Lan<strong>des</strong> im Norden und Westen den S<strong>it</strong>z der bösen Geister<br />

erblickte. Vom Norden kam Frost, Schnee, Wüstenwind,<br />

die Schar der Räuber; im Westen ging die Sonne unter,<br />

da war der S<strong>it</strong>z der Finsterniss , <strong>des</strong> To<strong>des</strong> ; wo aus den<br />

vulkanischen Gipfeln <strong>des</strong> Eiburs die Rauchsäulen emporstiegen,<br />

wo verwüstende Wolkenbrüche niedergingen , wo Fieber und<br />

Krankhe<strong>it</strong> herrschte. Im Osten dagegen, wo die Sonne aufgeht,<br />

da wohnten die guten Geister, hier war der Ort <strong>des</strong><br />

Lichts, auf der hohen Kette <strong>des</strong> Belurtag der „Berg der<br />

Höhe", d. h. der heilige Berg, auf welchen sich der Sonnengott<br />

M<strong>it</strong>hra zuerst m<strong>it</strong> siegreichem Glänze setzte. 1<br />

Die Verehrung der Gotthe<strong>it</strong>en <strong>des</strong> Lichts und der he<strong>it</strong>ern<br />

Luft, <strong>des</strong> Sonnengottes M<strong>it</strong>hra, Anrufung <strong>des</strong> Feuers als<br />

Verscheuchers der bösen Dämonen, Darbringung <strong>des</strong><br />

Haomaopfers, die Mythen von Verethragna, dem Kämpfer<br />

gegen die bösen Geister, von Vivanghvat, von Jima, von dem<br />

Drachentödter Thraetaona, bilden die religiöse Grundlage, die<br />

den Iraniern m<strong>it</strong> den Indern vor ihrer Entzweiung gemeinschaftlich<br />

war.<br />

Im Lande der grellen Gegensätze musste sich auch bei<br />

seinen Bewohnern die Vorstellung von dem Kampfe <strong>des</strong> Himmels<br />

gegen die Dämonen der Dürre und Unfruchtbarke<strong>it</strong><br />

scharf entwickeln und in die Vorderlinie treten.<br />

Zarathustra (Zoroaster), der in diesem Lande der Gegensätze<br />

auftrat, fand den dualistischen Glauben an ein Lichtreich<br />

und Dunkelreich, an gute und böse Geister und deren Einfluss<br />

auf Land und Mensch, an ein lichtes Iran und ein böses Turan<br />

gewiss vor, als er sein Reformationswerk begann. Er fand die<br />

den Iraniern und Indern gemeinschaftliche religiöse Grundlage,<br />

nämlich eine Naturanschauung, welche die freundlichen Er-<br />

1<br />

Vendidad XIX, 92, XXI, 20.

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