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Geschichte des Teufels - centrostudirpinia.it

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4. Dualismus in den Religionen der Culturvölker <strong>des</strong> Alterthums. 77<br />

der Gottlosigke<strong>it</strong> und Grausamke<strong>it</strong> der erdgeborenen Menschen<br />

(nämlich der Hyksos) zu entziehen.<br />

Es darf immerhin angenommen werden, dass das Verhalten<br />

der Fremden, die Manetho bei ihrem Einbrüche als<br />

wilde Eroberer auftreten lässt, im Verlaufe der Ze<strong>it</strong> milder<br />

geworden sei 1 ;<br />

allein ebenso ergibt sich aus dem Papyrusberichte:<br />

dass der Setcult in Niederägypten vornehmlich gepflegt<br />

worden, dass Set im Volksglauben zum Träger <strong>des</strong><br />

Bösen und Uebeln sich herausgebildet habe.<br />

Als die phönikischen Eindringlinge im Lande der Aegypter<br />

sich festgesetzt hatten, erkannten sie im ägyptischen Set,<br />

Sutech, dem Gott <strong>des</strong> zerstörenden Kriegs, dem Localgott<br />

von Ombos, Ombte-Set, Nub, Nubi-Set, ihren eigenen Feuergott,<br />

der zugleich ihr Kriegs- und National- oder Stammgott<br />

war, daher sie dem Set ihre Verehrung zollten, ihn zur Hauptgotthe<strong>it</strong><br />

erhoben und demselben ihr festes Lager heiligten.<br />

Der ägyptische Hass gegen die phönikischen Eindringlinge<br />

und Unterdrücker Hess dieselben in den Augen der Aegypter<br />

als Repräsentanten schwerer Vergewaltigung erscheinen, und<br />

dieser Hass wurde in der Erinnerung aufbewahrt. Auf Set,<br />

den die verhassten Fremdlinge als ihre Hauptgotthe<strong>it</strong> verehrt<br />

hatten, übertrug sich das Gewaltthätige; alles dem Lande<br />

Aegypten und seinen wohlthätigen Göttern Feindselige und<br />

alles, was dem Aegypter schädlich erschien, wie der Druck<br />

der Phöniker, häufte er auf Set, den diese verehrt hatten.<br />

Obschon das Princip aller Rohhe<strong>it</strong>, „das die Harmonie im<br />

Weltall wie im Menschen stört,<br />

der stark griechisch gefärbten<br />

Religionsphilosophie" angehören mag 2 , ist doch nicht zu verkennen,<br />

dass durch das Auftreten der Hyksos in Aegypten<br />

die Vorstellung von Set als einer furchtbaren übelthätigen<br />

Gotthe<strong>it</strong> im ägyptischen Volksglauben ihre we<strong>it</strong>ere Ausbildung<br />

erlangte. Diese Annahme wird kaum abgeschwächt durch<br />

die Hinweisung auf „die<br />

grosse Verschiedenhe<strong>it</strong> der religiösen<br />

Observanz in den zahlreichen Localculten ", noch dadurch,<br />

dass Set als eine der Besänftigung fähige Gottesmacht noch<br />

in späten Ze<strong>it</strong>en nachzuweisen ist. Es liegt in der Natur der<br />

1<br />

Duncker, I, 97.<br />

2 Diestel, Set-Typhon u. s. w., Ze<strong>it</strong>schrift für historische Theologie, 1860,<br />

187.

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