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Geschichte des Teufels - centrostudirpinia.it

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9. Der Teufel vom 4. bis 6. Jahrhundert. 267<br />

Manichäismus sich hinneigenden Ansicht bekannte, und den<br />

Gegensatz von Geist und Materie, Seele und Leib offen hielt,<br />

wenngleich der Gegensatz nicht auf manichäische Weise als<br />

absoluter hingestellt<br />

ward.<br />

Die Polemik gegen die Manichäer rief se<strong>it</strong>ens der Kirchenlehre<br />

eine genauere Bestimmung <strong>des</strong> Bösen in der Welt hervor<br />

sowie die Scheidung <strong>des</strong> physischen Uebels vom s<strong>it</strong>tlich<br />

Bösen, und es festigte sich die Ansicht: dass die Uebel in<br />

der Welt als Strafe oder als unbegreifliche Besserunjrsm<strong>it</strong>tel<br />

zum heilsamen Fortschre<strong>it</strong>en in der Erkenntniss', zur Uebung<br />

in der Geduld im Hinblick auf eine bessere Zukunft zu betrachten<br />

seien. 1<br />

Auch die Ansicht, dass die Engel Geschöpfe und keine<br />

aus dem Wesen Gottes emanirte Aeonen seien, wurde immer<br />

fester, wie es auch allgemeine Annahme war, dass dieselben<br />

gleich den Menschen m<strong>it</strong> freiem Willen begabt, sonach der<br />

Sünde fähig seien. Den Manichäern und Priscillianisten<br />

gegenüber erklärten die Kirchenlehrer nach dem Vorgange<br />

der frühern Periode selbst den Teufel für ein Geschöpf Gottes,<br />

der aus eigenem Willen von Gott abgefallen, böse geworden<br />

sei und viele andere Engel zum Abfall verle<strong>it</strong>et habe. 2<br />

Athanasius 3 will den Fall <strong>des</strong> <strong>Teufels</strong> aus Jesaia 14, 12 beweisen,<br />

indem er die betreffenden Worte: „Wie bist du vom<br />

Himmel gefallen u. s. w." auf den Teufel bezieht; dieser<br />

Kirchenvater ist aber nicht, wie Bekker 4 gemeint hat, der<br />

erste Urheber dieser Auslegung, wonach der Teufel auch Lucifer<br />

genannt ward, da schon Eusebius 5 darin vorangegangen<br />

war. Die Ursache <strong>des</strong> Abfalls wurde von der herrschenden<br />

Meinung in dem Hochmuthe gefunden 6 oder im Neide 7 ,<br />

1<br />

Greg. Nyss. orat. catech., c. 6; Gregor. Naz. orat. , XIV, 30;<br />

August, de civ. D. I, 8—10; XI, 9; de vera relig., c. 12; de mor. eccl.<br />

cath., c. 11.<br />

2<br />

Theodoret, Haeres. fab. ep<strong>it</strong>., V, c. 8.<br />

3<br />

Contra Arian. I u. II.<br />

4<br />

! ezaub. Welt, I, 146.<br />

5<br />

Demonstr. Evang., IV, 9.<br />

6<br />

Euseb. demonstr. evang. , IV, 9; August, de vera relig., 1, 13; de<br />

catechis. rudib., §. 30; de civ. D., XII, c. 6; Greg. d. Gr. Mor., XXI,<br />

c. 2<br />

; XXXIV, c. 21.<br />

7<br />

Greg. Naz. orat., XXXVI, 5; Gregor. Nyss. orat. catech., c. 6;<br />

Lactant., Inst<strong>it</strong>. d., II, 8.

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