11.02.2014 Aufrufe

Geschichte des Teufels - centrostudirpinia.it

Geschichte des Teufels - centrostudirpinia.it

Geschichte des Teufels - centrostudirpinia.it

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

8. Der Teufel im Talmud und in der Kabbala. 245<br />

innern, dass der ins Judenthum eingedrungene Dualismus sich<br />

we<strong>it</strong>er ausbildete, und weil besonders die Kabbala im M<strong>it</strong>telalter<br />

und. we<strong>it</strong>er hinaus ihre Anhänger zählte und auf die<br />

Ze<strong>it</strong>anschauung nicht ohne Einfluss war.<br />

Nach der Rückkehr aus dem babylonischen Exil musste<br />

dem Hebräervolke das mosaische Gesetz, auf Grund <strong>des</strong>sen<br />

der neue Staat und das Leben eingerichtet werden sollte,<br />

wieder zum Bewusstsein gebracht werden. Der hebräische<br />

Text musste dem Volke, das seine Muttersprache verlernt<br />

hatte, in die gangbare Sprache, die es sich angeeignet, übersetzt<br />

und erklärt werden, wobei in die Erläuterungen <strong>des</strong><br />

Inhalts mancherlei Erzählungen von Beispielen, s<strong>it</strong>tliche Ermahnungen,<br />

naturhistorische Bemerkungen, Erörterungen bürgerlicher<br />

Einrichtungen und anderer für wichtig erachteter<br />

Anweleo-enhe<strong>it</strong>en u. dd. m<strong>it</strong> hinein verflochten wurden. Die<br />

Rabbinen oder Schriftgelehrten, deren Geschäft es war im<br />

Gesetze zu unterrichten, thaten es auf Grund eigener Forschung;<br />

es pflanzten sich aber die m<strong>it</strong>getheilten exegetischen,<br />

legislativen, durch allerlei Allegorien und Anspielungen erwe<strong>it</strong>erten<br />

Bemerkungen auch mündlich von einem Rabbi auf<br />

den andern fort, und der spätere berief sich gern auf das<br />

Wort seines angesehenen Vorgängers. Die Scheu, durch<br />

schriftliche Fixirung der Erklärung die heiligen Schriften<br />

herabzusetzen, hatte den Grundsatz aufgestellt, nichts davon<br />

niederzuschreiben. Bei dem während einiger Jahrhunderte<br />

sich stets mehrenden Trad<strong>it</strong>ionsgute erwachte endlich das Bedürfniss,<br />

es zu sammeln und aufzuzeichnen, und Rabbi Jehuda,<br />

genannt Hakadosch, der Heilige, unterzog sich zu Tiberias in<br />

Palästina dieser Arbe<strong>it</strong> im 3. Jahrhundert. Diese Sammlung<br />

der bisher mündlich fortgeerbten Gesetzesauslegung erhielt<br />

den Namen Mischna, als "Wiederholung <strong>des</strong> Gesetzes oder<br />

als zwe<strong>it</strong>es Gesetz. Von nun ab drehte sich die ganze Thätigke<strong>it</strong><br />

der Rabbinen um die Mischna, die zum höchsten<br />

Ansehen gelangt war, auf sie concentrirte sich ihr Studium,<br />

das sie Gemara nannten, denn in ihr meinten sie das wahre<br />

Mosethum zu bes<strong>it</strong>zen. Die Gemara, als we<strong>it</strong>ere Entwicklung<br />

der Mischna, brachte wieder Erläuterungen, Begründungen<br />

<strong>des</strong> Gesetzes und neue Zusätze. In der zwe<strong>it</strong>en Hälfte <strong>des</strong><br />

4. Jahrhunderts fasste ein Unbekannter alles, was se<strong>it</strong> Jehuda<br />

dem Heiligen vorgetragen worden war, zusammen und fügte

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!