11.02.2014 Aufrufe

Geschichte des Teufels - centrostudirpinia.it

Geschichte des Teufels - centrostudirpinia.it

Geschichte des Teufels - centrostudirpinia.it

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

24G Erster Abschn<strong>it</strong>t: Der religiöse Dualismus.<br />

es der Mischna als Commentar bei, und daraus besteht der<br />

Talmud. Später wurde dieses Werk Talmud jeruschalmi,<br />

jerusalemischer Talmud, genannt, zum Unterschied von dem<br />

babylonischen, <strong>des</strong>sen Abfassung um das Jahr 500 fällt und<br />

dem Rabbi Asche nebst seinem Gehülfen und Freunde Abina<br />

zu Sura zuerkannt wird.<br />

Die Trad<strong>it</strong>ion stand im hebräischen Alterthume im höchsten<br />

Ansehen, weil man auf sie den Bestand der göttlichen Wahrhe<strong>it</strong><br />

begründet glaubte, sodass neben der im Gesetze, den<br />

Propheten und dem Talmud schriftlich fixirten Lehre der<br />

nebenhergehende mündliche Unterricht grosse Autor<strong>it</strong>ät behielt<br />

und die freudigste Aufnahme fand, ob er sich auf die Gesetzeserklärung<br />

beschränken oder auch darüber hinausgehen<br />

mochte. Da3 Wort Kabbala bezeichnet zunächst Ueberlieferung<br />

im Sinne <strong>des</strong> Empfangs, daran knüpfte sich aber<br />

später die besondere Bedeutung der Geheimlehre, weil die<br />

metaphysischen und theosophischen Anschauungen, die sich<br />

in den rabbinischen Schulen gebildet hatten, nur einigen m<strong>it</strong>getheilt<br />

wurden und das Eigenthum von wenigen Eingeweihten<br />

blieben. Alte, ans Aegypten herstammende Elemente, zoroastrische<br />

Weishe<strong>it</strong>, aus dem Exile m<strong>it</strong>gebracht, griechische<br />

Ideen, namentlich aus der alexandrinischen Philosophie, die<br />

sich die Rabbinen angeeignet hatten, übten ihren Einfluss sowol<br />

auf den Stoff als die Methode <strong>des</strong> Unterrichts, den die<br />

Lehrer nur ihren fähigsten Schülern m<strong>it</strong>theilten. Die allegorische<br />

und typisch-mystische Interpretationsweise, die, aus<br />

dem Widerspruche der Ze<strong>it</strong>bildung m<strong>it</strong> dem Buchstaben der<br />

Urkunden hervorgegangen, sehr alt, daher auch im Talmud<br />

vertreten ist,<br />

wird bekanntlich von Philo m<strong>it</strong> genialer Meisterhaftigke<strong>it</strong><br />

gehandhabt, und da sie auch in der kabbalistischen<br />

Exegese, Kosmologie und Theosophie in die Augen springt,<br />

hat man in den Schriften Philo's die Hauptquelle der Kabbalisten<br />

zu finden geglaubt. Wenigstens als einflussreicher<br />

Vorläufer der Kabbalisten kann Philo gewiss darin betrachtet<br />

werden, dass er sich gern in der platonisch -pythagoräischen<br />

Zahlensymbolik bewegt, dass er in den alten <strong>Geschichte</strong>n bedeutsame<br />

Vorbilder der S<strong>it</strong>tlichke<strong>it</strong> nach ihren verschiedenen<br />

Formen und Stufen erblickt, den Buchstaben als das Todte<br />

betrachtet, im verborgenen Sinne den Geist, das Leben erkennt,<br />

alles zum Symbol der höchsten Wahrhe<strong>it</strong> macht. Seine

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!