11.02.2014 Aufrufe

Geschichte des Teufels - centrostudirpinia.it

Geschichte des Teufels - centrostudirpinia.it

Geschichte des Teufels - centrostudirpinia.it

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

08 Erster Abschn<strong>it</strong>t: Der religiöse Dualismus.<br />

<strong>des</strong> Himmels", „König der beiden Welten, der die Sonne gebar".<br />

Er ist auch „Herr der Wahrhe<strong>it</strong>", „Gott <strong>des</strong> Anfangs",<br />

und als Schöpfer der Welt heisst er „der Bildner".<br />

In dem benachbarten Anu (On, griech. Heliopolis) findet<br />

sich Ra als Gott der Sonnenscheibe, daher sein Symbol die<br />

rothe Sonnenscheibe m<strong>it</strong> zwei Flügeln. Er ist der „Vater<br />

der Götter", Vater der Welt und <strong>des</strong> Lebens, Vater, Ur- und<br />

Vorbild der Könige, die über Aegypten herrschen, wie Ra<br />

über die Welt herrscht. Man 1 wird hierbei an die mythologischen<br />

Anklänge bei manchen Naturvölkern erinnert, die<br />

ihren Ursprung auf ein höheres Wesen zurückführen.<br />

Nach der Vorstellung der Aegypter ist der Sonnengott,<br />

der zugleich der Gott <strong>des</strong> Lebens und der Reinhe<strong>it</strong> ist, im<br />

Kampfe m<strong>it</strong> der Dunkelhe<strong>it</strong>, der Nacht, der Unreinhe<strong>it</strong>,<br />

welche durch die böse Schlange Apep repräsentirt wird, indem<br />

diese die Sonne verschlingen will. 2<br />

Dem Ptah wie dem Ra ist der Stier geheiligt als Sinnbild<br />

<strong>des</strong> Lebens, da Licht und Sonne Leben und Frucht<br />

schafft. Neben beiden werden auch weibliche Gotthe<strong>it</strong>en als<br />

Personificationen<br />

<strong>des</strong> empfangenden, gebärenden, mütterlichen<br />

Princips verehrt. Zu Sais die Göttin Ne<strong>it</strong>h, zu Bubastis<br />

die Geburtsgöttin Pacht m<strong>it</strong> dem Katzenkopf, dem Thiere<br />

der starken Fortpflanzung, das gehenkelte Kreuz als Zeichen<br />

<strong>des</strong> Lebens in der Hand.<br />

In Oberägypten war Arnim der Gott von Theben, den<br />

die Inschriften als „Herrn <strong>des</strong> Himmels" bezeichnen. Nachdem<br />

Theben die Hauptstadt <strong>des</strong> neuen Reichs geworden war<br />

und die siegreichen Pharaonen <strong>des</strong> 15. und 14. Jahrhunderts<br />

in dem Gott von Theben ihren besondern Schutzgott erkannt<br />

hatten, verschmolz Arnim m<strong>it</strong> dem Sonnengott Ra und erscheint<br />

auf den Denkmälern als Amun-Ra. In Oberägypten<br />

wurde auch der widderköpfige Kneph (Chnubis) verehrt, dem<br />

der Widder als Symbol kräftiger Zeugung geheiligt war.<br />

Die Inschriften bezeichnen ihn als „Herr der Wasserspenden",<br />

„der Ueberschwemmungen" 3 , wodurch er zum Land befruchtenden<br />

Gott wird. Auch Kneph wird m<strong>it</strong> Arnim verbunden,<br />

1<br />

Lepsius, Ueber den ersten Götterkreis, S. 34 fg.<br />

2<br />

Champollion, Lettres, S. 230 fg.<br />

3<br />

Bunsen, Aegyptens Stelle u. s. \\\, I, 4.42.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!