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Geschichte des Teufels - centrostudirpinia.it

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4. Dualismus in den Keligionen der Culturvölker <strong>des</strong> Alterthums. 99<br />

noch nicht durch Zeugung befleckt, also Jünglinge und Knaben<br />

sein , die sich noch nicht geschlechtlich vermischt hatten. Das<br />

Opfer galt für um so wirksamer , wenn man das einzige Kind,<br />

den erstgeborenen Knaben den glühenden Armen der Molochs-<br />

Statue übergab, som<strong>it</strong> das Liebste und Theuerste dem grimmigen<br />

Gotte darbrachte. 1 Sollten diese Opfer dem Moloch<br />

angenehm sein, so mussten sie ohne Klagen gebracht werden,<br />

daher die Mütter, die gegenwärtig sein mussten bei der<br />

Schlachtung ihrer Lieblinge, den Schmerz unterdrücken sollten,<br />

und das Wehklagen der unglücklichen Opfer von dem Geräusch<br />

der Pauken und. Pfeifen übertönt wurde.<br />

Das weibliche Se<strong>it</strong>enstück zu dem starken, zornigen Moloch<br />

ist „die grosse Astarte", besonders in Sidon verehrt, die<br />

„Königin <strong>des</strong> Himmels". Ihre Verwandtschaft m<strong>it</strong> Moloch<br />

.77 Ö<br />

zeigt sie in dem Stierkopfe oder den Stierhörnern, oder dass<br />

sie auf dem Stiere re<strong>it</strong>end dargestellt wird. 2 Sie ist Göttin<br />

<strong>des</strong> vernichtenden Kriegs, daher sie m<strong>it</strong> dem Speere in der<br />

Hand erscheint. 3 In diesem Sinne hängten die Philistäer die<br />

erbeuteten Waffen <strong>des</strong> von ihnen überwundenen Saul im Tempel<br />

der Astarte auf. Als zeugungsfeindlich ist der keusche<br />

Mond ihr Gestirn 4 , und m<strong>it</strong> den Mondhörnern wird sie zur<br />

gehörnten Astarte, Astaroth karnaim. Sie ist die „himmlische<br />

Jungfrau", ihre Priesterinnen sollten der Göttin, der sie sich<br />

geweiht, durch Ertödtung aller Sinnenlust gleich werden,<br />

demnach zur strengsten Keuschhe<strong>it</strong> verpflichtet sein. Das ihr<br />

wohlgefälligste Opfer war die Selbstentmannung, sonst wurden<br />

ihr Jungfrauen zum Opfer gebracht. Die Menschenopfer beim<br />

Astarte-Cultus waren zwar nicht so zahlreich wie beim Molochdienste,<br />

dafür fanden aber bei dem grossen Feuerfeste der<br />

Astarte im Frühling Verstümmelungen statt, welche Jünglinge,<br />

durch Pfeifen- und Paukenschall in Ekstase versetzt, m<strong>it</strong> dem<br />

Schwerte, das am Altar der Göttin stand, an sich vollzogen. 5<br />

Ueberdies gab es zur Feier der Astarte verschiedene Selbstquälereien,<br />

indem ihre Diener sich bis aufs Blut geiselten,<br />

1<br />

Euseb. praep. evang., IV, 16.<br />

2<br />

Lucian, De dea Syr., 4; Hock, Creta, 1, 98.<br />

3 Pausan., 3, 23.<br />

4<br />

Lucian, a. a. 0.<br />

3<br />

Lucian, 15. 27. 49—51.

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