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Geschichte des Teufels - centrostudirpinia.it

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396 Erster Abschn<strong>it</strong>t: Der religiöse Dualismus.<br />

und Hörige unter der strengen Aufsicht <strong>des</strong> Kaisers ihr Gewerbe<br />

trieben. Zur Ze<strong>it</strong>, wo die deutsche Krone von sächsischen<br />

Kaisern getragen wurde (919— 1024), war m<strong>it</strong> der<br />

Zunahme der Volksmenge zugleich das Bedürfniss nach neuen<br />

Ernähruno-sweeren erwachsen. Es entstanden Städte, darin<br />

wurden die HandAverker rühriger, der Handel fing an die<br />

ersten Blüten zu treiben. Unter den Kaisern aus dem Jüngern<br />

fränkischen Hause (1024— 1125) wurde der M<strong>it</strong>telstand befestigt,<br />

der seinen bürgerlichen Fleiss entfaltete und dam<strong>it</strong><br />

zugleich die Verbre<strong>it</strong>ung der Cultur beförderte. Den Frieden,<br />

der zur Ges<strong>it</strong>tung und Cultur unbedingt nothwendig ist,<br />

durch das misbrauchte Recht der Selbsthülfe, die endlosen<br />

Fehden immer gestört wurde, herzustellen, ward zuerst in<br />

Frankreich durch das Ansehen der Kirche versucht, die Treuga<br />

Dei, wonach von M<strong>it</strong>twoch Sonnenuntergang bis zum Montag<br />

Sonnenaufgang alle Fehden ruhen sollten (se<strong>it</strong> 1034), wurde<br />

festgesetzt. Der Gottesfriede nahm aber namentlich in Deutschland<br />

durch die Anstrengungen Heinrich's III. ,<br />

wom<strong>it</strong> dieser,<br />

wie auch sein Vater, denselben aufrecht zu erhalten suchten, die<br />

Bedeutung eines Land- und Reichsfriedens. Heinrich III.<br />

(1039—1056), fromm, aber tapfer und gerecht, hob das Königthum<br />

noch einmal empor; es schien, als sollte seine Macht im<br />

Innern Deutschlands eine feste Grundlage gewinnen; die Fürsten<br />

und Grossen <strong>des</strong> Reichs mussten sich vor dem starken<br />

Sinne <strong>des</strong> Kaisers beugen. Die Nachwelt hat das Hauptverdienst<br />

der beiden Salier in die Festigung <strong>des</strong> Gottes- oder<br />

Reichsfriedens anerkennend gesetzt, denn dieser war die<br />

Grundbedingung einer freiem Entwicklung. Die Städte<br />

konnten sich heben, die Strassen gewannen mehr Sicherhe<strong>it</strong>,<br />

dadurch der Handel mehr Aufschwung, der besonders in<br />

den<br />

wohlgelegenen Städten am Rhein und an der Donau am Ausgang<br />

<strong>des</strong> 11. Jahrhunderts schon recht ansehnlich war; der<br />

Bürger entwickelte eine grössere Betriebsamke<strong>it</strong>, denn er vermochte<br />

den Lohn seines Fleisses in Behaglichke<strong>it</strong> zu gemessen.<br />

Dam<strong>it</strong> ging Hand in Hand die Regelung der rechtlichen Verhältnisse<br />

innerhalb <strong>des</strong> Gewerbelebens. Die Marktordnungen<br />

von Mainz, Köln, Dortmund dienten schon im 11. Jahrhundert<br />

andern Marktplätzen zum Muster. Auch die rechtliche Ordnung:<br />

zwischen Herren und Dienstleuten wurde in diesem<br />

Ze<strong>it</strong>abschn<strong>it</strong>te gefestigt, und Burchard von Worms hat sie

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