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Geschichte des Teufels - centrostudirpinia.it

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4. Dualismus in den Religionen der Culturvölker <strong>des</strong> Alterthums. 127<br />

Apollon, m<strong>it</strong> dem ältesten Beinamen Lykeios, gibt sich<br />

als Lichtgott zu erkennen, dass er als Kämpfer gegen die Dämonen<br />

der Finsterniss, der Nacht auftr<strong>it</strong>t. In der Perseussage<br />

hat Hesiod eine alte Auffassung solcher Kämpfe <strong>des</strong><br />

Lichtgottes aufbewahrt, wo aber Perseus, der Vernichter der<br />

Unholde, den Apollon vertr<strong>it</strong>t. Der Lichtgott haut nicht nur<br />

der Gorgo Medusa den Kopf ab, woraus das geflügelte Wolkenpferd<br />

Pegasus entspringt, er tödtet auch den finstern Drachen<br />

am Parnassus, die dunkeln Dämpfe, die aus der Schlucht <strong>des</strong><br />

Gebirges aufsteigen. Der Lichtgott ' überwältigt das stürmische<br />

Meer und verjagt die dunkeln Geister, wo die Lichtstrahlen<br />

auf dasselbe fallen. Die Lichtstrahlen sind die Pfeile,<br />

die der siegreiche Apollon von seinem Bogen gegen die Ungethüme<br />

der Finsterniss abschiesst.<br />

Da von dem Lichtgotte das Reifen der Saaten abhängt,<br />

so wird Appollon in den ackerbautreibenden Gegenden als<br />

Erntegott gefeiert.<br />

In der Anschauung der Griechen von der Entstehung<br />

der Dinge und dem Ursprünge der Götter findet sich der<br />

Dualismus von guten und bösen "Wesen erhalten; jedoch<br />

treten die dunkeln Mächte und übelthätigen Gotthe<strong>it</strong>en,<br />

welche<br />

bei den Ariern im fortdauernden Kampfe m<strong>it</strong>einander begriffen<br />

waren, in der Kosmogonie und Theogonie der Griechen nur<br />

in der Erinnerung auf und es bildete sich die Vorstelluno-,<br />

dass die übelthätigen Wesen vor den wohlthätigen die Herrschaft<br />

in der Welt gehabt hätten, sodass die bösen als Väter<br />

der guten Götter erschienen. Diese Auffassung liegt in der<br />

Kosmogonie der Homerischen Gedichte vor. Okeanos, der<br />

grosse Strom, der die Welt umgibt, erzeugt die Götter und<br />

ist der Urquell aller Dinge überhaupt. Seine weibliche Se<strong>it</strong>e<br />

ist Thetys. * Aus dem dunkeln Schos der Gäa (Erde) gehen<br />

die finstern Mächte Japetos, Kronos, Rheia und die übrigen<br />

T<strong>it</strong>anen hervor. Der finstere Kronos, als schädliche Macht<br />

betrachtet, daher ihn die Griechen im Moloch der Phönizier<br />

erkannten 2 ,<br />

und die Rheia erzeugen den lichten Zeus , den<br />

Poseidon, den Gott <strong>des</strong> Wassers, und Hera, die Göttin <strong>des</strong><br />

Sternenhimmels. Zeus, der lichte Gott, stösst seinen finstern<br />

1<br />

Ilias 14, 200 fg. ; 21, 193 fg.<br />

2<br />

Duncker, III, 300, Anm. 3.

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