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Geschichte des Teufels - centrostudirpinia.it

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168 Erster Abschn<strong>it</strong>t: Der religiöse Dualismus.<br />

Anschauung liegt; allein auch innerhalb der Naturreligion<br />

entwickelt sich der physische Dualismus zu einem moralischen<br />

von gut und böse, und wenn auch in Beziehung auf den<br />

Glaubenskreis der Slawen der directe Beweis auf historischem<br />

Wege nicht herbeigeschafft werden könnte, so liegt es in der<br />

Natur <strong>des</strong> menschlichen Geistes, vom rein Natürlichen zum<br />

Ethischen fortzuschre<strong>it</strong>en, und die Iranier oder andere Völker<br />

als Beweise anzuführen, ist kaum ein Bedürfniss. Der Fortgang<br />

von kosmischen Begriffen zu socialen und s<strong>it</strong>tlichen<br />

findet in den Mythen der Slawen wie anderer Völker statt,<br />

wie auch die Einhe<strong>it</strong>stendenz auf dieselbe Weise sich kundgibt,<br />

dass die untergeordneten Gotthe<strong>it</strong>en als Emanationen<br />

von Einem Gotte betrachtet werden und jene dadurch in verwandtschaftliche<br />

Verhältnisse zu stehen kommen müssen. So<br />

finden wir bei den Russen eine Lado (Ledo) als Göttin<br />

der Schönhe<strong>it</strong>, der Huld, von welcher die Lei (Liebe), Did<br />

(Zweifel, Eifersucht), Polel (Polelja) abstammt.<br />

Obschon alle slawischen Stämme eine gemeinschaftliche<br />

Mythologie haben, kann es doch nicht befremden, dass der<br />

oberste Weissgott, der Himmelskönig, bei den verschiedenen<br />

Stämmen unter verschiedenen Namen verehrt wird, indem die<br />

verschiedenen Namen die mannichfältigen Se<strong>it</strong>en seines Wesens<br />

hervorheben.<br />

Bjelbog,<br />

sowie der Dualismus von weissen und schwarzen,<br />

ober- und unterweltlichen Gotthe<strong>it</strong>en findet sich bei den<br />

Küssen, wird aber in Kiew als Bl<strong>it</strong>z- und Donnergott Perun<br />

genannt, zugleich als Segengeber und Fruchtbringer verehrt,<br />

der eigentlich das Leben gibt. Als Personification <strong>des</strong><br />

Lebensprocesses, der m<strong>it</strong> der Zeugung beginnt und im Tode<br />

sich abschliesst, zertheilt sich sein Wesen in zwei Se<strong>it</strong>en, und<br />

Perun kann sonach als wohlthätiger Gott, als Bjelbog, wie<br />

auch als übelthätige Gotthe<strong>it</strong>, als Czernybog erscheinen, wie<br />

er schon als Donnergott furchtbar erscheinen konnte. Es<br />

dürfte aber zu gewagt sein, die heute noch üblichen Redensarten<br />

der Slowaken: „kde tarn i<strong>des</strong> do Paroma", wo gehst du<br />

zum Teufel hin! „kde si bol u Paroma", wo warst du zum<br />

Teufel! dafür anführen zu wollen 1 , da der christliche Einfluss<br />

kaum zu verkennen ist, wonach der heidnische Perun zum<br />

Kollur, Spiewanky, 407.

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