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Geschichte des Teufels - centrostudirpinia.it

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11. Vom 13. Jahrb. bis zur Bulle „Summis <strong>des</strong>iderantes". 331<br />

mehr Männer als Weiber zugegen sind, so befriedigen auch<br />

Männer m<strong>it</strong> Männern ihre schändliche Lust. Ebenso verwandeln<br />

auch Weiber durch solche Begehungen m<strong>it</strong>einander<br />

den natürlichen Geschlechtsverkehr in einen unnatürlichen.<br />

Wenn aber diese Ruchlosigke<strong>it</strong>en vollbracht, die Lichter wieder<br />

angezündet und alle wieder auf ihren Plätzen sind, dann<br />

tr<strong>it</strong>t aus einem dunkeln Winkel der Schule, wie ihn diese<br />

verworfensten aller Menschen haben, ein Mann hervor, oberhalb<br />

der Hüften glänzender und strahlender als die Sonne,<br />

wie man sagt, unterhalb aber rauh, wie ein Kater, und sein<br />

Glanz erleuchtet den ganzen Raum. Jetzt reisst der Meister<br />

etwas vom Kleide <strong>des</strong> -Novizen ab und sagt dem Glänzenden<br />

«Meister, dies ist mir gegeben und gebe dir's wieder» ; worauf<br />

dei Glänzende antwortet: «Du hast mir gut gedient, du wirst<br />

mir mehr und besser dienen; ich gebe in deine Verwahrung,<br />

was du mir gegeben hast» — und nach diesen Worten ist er<br />

verschwunden. Auch empfangen sie jährlich um Ostern den<br />

Leib <strong>des</strong> Herrn aus der Hand <strong>des</strong> Priesters, tragen denselben<br />

im Munde nach Hause und werfen ihn in den Unrath zur<br />

Schändung <strong>des</strong> Erlösers. Ueberdies lästern diese Unglückseligsten<br />

aller Elenden den Regierer <strong>des</strong> Himmels m<strong>it</strong> ihren<br />

Lippen und behaupten in ihrem Wahnw<strong>it</strong>ze, dass der Herr<br />

der Himmel gewaltthätiger, ungerechter und arglistiger Weise<br />

den Lucifer in die Hölle hinabgestossen habe. An diesen<br />

letztern glauben auch die Elenden und sagen, dass er der<br />

Schöpfer der Himmelskörper sei und einst nach dem Sturze<br />

<strong>des</strong> Herrn zu seiner Glorie zurückkehren werde; durch ihn<br />

und m<strong>it</strong> ihm und nicht vor ihm erwarten sie auch ihre eigene<br />

Seligke<strong>it</strong>. Sie bekennen, dass man alles, was Gott gefällt,<br />

nicht thun solle, vielmehr was ihm misfällt, u. s. w. ul In der<br />

Bremer Chronik wird Asmodi, in der rastädter aber Ammon<br />

als Gegenstand der Verehrung der Stedinger genannt. Man<br />

muss Soldan's Verwunderung theilen, „dass alle diese Greuel<br />

den Gläubigen, die den Kreuzzug machen sollen, vorgepredigt<br />

werden, den besiegten Ketzer aber nur Abgabe und Gehorsam<br />

zur Pflicht gemacht wird, ohne ihrer Frösche, Kröten, blassen<br />

1<br />

Vgl. Epist. Gregorii IX. bei Kaynald ad ann. 1233, Nr. 42; vollständig<br />

in Thom. Ripoll. Bullarium Ord. praedicat., I, 52; Epist. Greg. IX.<br />

ad Henricum Frid. Imp. fil. in Martene Thes. I, 950; Alb. Stad. Chron.<br />

ad ann. 1233.

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