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Geschichte des Teufels - centrostudirpinia.it

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10. Vom 7. bis 13. Jahrhundert. Völlige Ausbildung <strong>des</strong> <strong>Teufels</strong>. 303<br />

Fehr 1 liefert 2 ein Beispiel, wonach eine Synode zu Mainz<br />

gegen die Umtriebe zweier unwürdiger Priester aus Sachsen<br />

gehalten wurde, die sich für frömmer und heiliger als alle<br />

Bischöfe ausgaben, sich göttlicher Wundergaben und himmlischer<br />

Visionen rühmten, daher ihnen die gemeinen Leute<br />

haufenweise zuströmten, Beichte ablegten und Geschenke<br />

brachten. Infolge entstandener Uneinigke<strong>it</strong> unter ihnen wurden<br />

ihre Betrügereien entdeckt. Den einen entsetzte der<br />

Erzbischof Lu<strong>it</strong>bert in einer Synode seines Amts, <strong>des</strong> andern<br />

bemächtigte sich aber der böse Feind, der ihn jämmerlich<br />

quälte.<br />

Dieser Fall ist darum merkwürdig, weil der Teufel hier<br />

im Sinne der Strafgerechtigke<strong>it</strong> fungirt, wovon öftere Beispiele<br />

vorkommen.<br />

Der 11. Kanon der Synode von Worms vom Jahre 895<br />

verordnet: „Gemäss den Statuten der heiligen Väter und wegen<br />

der wunderbaren Ereignisse verbieten wir, dass fernerhin ein<br />

Laie in der Kirche beerdigt werde." Der Kanon gibt zugleich<br />

diese wunderbaren Ereignisse an, welche das Verbot veranlassten.<br />

In Genua war ein gewisser Valentinus gestorben,<br />

<strong>des</strong>sen Leichnam in der Kirche <strong>des</strong> heiligen Syrus <strong>des</strong> Märtyrers<br />

beigesetzt wurde. Um M<strong>it</strong>ternacht erhob sich ein<br />

Lärm in der Kirche, worauf die herbeigeeilten Wächter zwei<br />

Teufel sahen, welche die Füsse <strong>des</strong> Valentinus m<strong>it</strong> einem<br />

Stricke zusammenbanden und ihn aus der Kirche herausschleppten.<br />

Die Wächter ergriffen die Flucht, und als am<br />

Morgen die Grabstätte untersucht ward, war die Leiche verschwunden,<br />

man fand sie aber ausserhalb der Kirche m<strong>it</strong> noch<br />

zusammengebundenen Füssen. Die Synode erklärt dies für „eine<br />

wunderbare, schreckliche <strong>Geschichte</strong>, die für alle Ze<strong>it</strong>en zu<br />

beobachten sei".<br />

(10. Jahrhundert.) Görres 3 beruft sich auf ein Decret <strong>des</strong><br />

Bischofs Eutychianus (gegen Ende <strong>des</strong> 3. Jahrhunderts), worin<br />

Hirten und Jäger als solche bezeichnet werden, die über Brot,<br />

Kräuter oder über gewisse Vernestelungen (ligamina) teuflische<br />

1<br />

In seiner angeführten Schrift, S. 109.<br />

2<br />

Aus Annal. Xantens, ad ann. 8G9.<br />

3<br />

Mystik, III, 48.

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