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Geschichte des Teufels - centrostudirpinia.it

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4. Dualismus in den Religionen der Culturvölker <strong>des</strong> Alterthums. 105<br />

liehen Tracht und in geschlechtlichen Ausschweifungen ihren<br />

Ausdruck fand. Wollust und Grausamke<strong>it</strong>, die in den sem<strong>it</strong>ischen<br />

Götterdiensten Hand in Hand gehen, finden sich besonders<br />

in dem assyrischen Mythus von der vergötterten<br />

Semiramis, und die Erdaufwürfe, die sogenannten Semiramishügel<br />

in jener Gegend, erklärt die Sage für Grabhügel der<br />

vielen Liebhaber der Semiramis \ die nach gepflogener Sinnenlust<br />

von ihr getödtet worden seien. Die der Aschera geheiligten<br />

Vögel, die Tauben, spielen in der Sage von der<br />

Semiramis eine grosse Rolle. Sie war die Tochter der höchsten<br />

weiblichen Gotthe<strong>it</strong>, der gebärenden Naturkraft, der Myljtta-<br />

Derketo. Die Göttin Derketo findet sich demnach wirklich<br />

bei den Assyrern, denn die Nachkommen der Semiramis auf<br />

dem assyrischen Throne werden als Derkeiaden bezeichnet 2 ,<br />

sowie auch das Vorhandensein <strong>des</strong> Dagon auf den Ueberresten<br />

zu Nimrud beglaubigt ist. 3 In der Semiramis vereinigt der<br />

Assyrer die Attribute der Derketo und Astarte in Einer Gestalt:<br />

Krieg und Liebeslust, Leben und Tod, die wohlthätige<br />

und verderbliche Macht, wie sie in der Aschera -Astarte der<br />

Phönizier und Syrer, in der Dido-Anna bei den Karthagern<br />

erscheinen. Auf diese Ineinandersetzung deuten die Züge in<br />

der Semiramis von ihrem unwiderstehlichen Liebreiz, von dem<br />

Untergange ihrer Buhlen, von ihren übermächtigen Kriegsthaten.<br />

Man braucht nicht die wirkliche Existenz einer Semiramis<br />

aus der <strong>Geschichte</strong> ganz hinwegzustreichen, muss aber<br />

dabei im Auge behalten, dass diese Persönlichke<strong>it</strong> durch die<br />

Sage zur Trägerin religiöser Elemente und zur göttlichen<br />

Gestalt<br />

erhoben ist.<br />

Arier:<br />

Inder-Perser.<br />

Nach dem heutigen Stande der "Wissenschaft ist es ausser<br />

Zweifel, dass die Arja am Indus und Ganges m<strong>it</strong> den Arja<br />

auf dem Hochlande von Iran ein und demselben Stamme angehören,<br />

dem sie als Zweige entwachsen, zu Völkern geworden<br />

sind. Wo aber ihr gemeinschaftlicher Urs<strong>it</strong>z vor ihrer Tren-<br />

1<br />

Diod., II, 14.<br />

2<br />

Vgl. Duncker, I, 270, Note 3.<br />

1 Rawlinson, Journ. of the roy. soc, vol. 12, p. 2, 1850.

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