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Geschichte des Teufels - centrostudirpinia.it

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30(3 Erster Abschn<strong>it</strong>t: Der religiöse Dualismus.<br />

selbst bekannten, früher in Katzen verwandelt gewesen zu sein.<br />

Kaspar Schott, ein berühmter Physiker seiner Ze<strong>it</strong>, verwirft<br />

diese Behauptung, -weil nach physikalischen Gesetzen kein<br />

Körper in den andern dringen könne ohne mehr Raum einzunehmen,<br />

daher in den andern physisch nicht verwandelt<br />

werden könne. Er w T eiss die Erscheinung besser zu erklären<br />

der Teufel geht vor den <strong>Teufels</strong>künstlerinnen einher, die zwar<br />

Menschen bleiben, aber durch Illusion der Menschen wie<br />

Katzen aussehen. Er öffnet ihnen geschwind und ganz leise<br />

Thüren und Fenster, die er, sobald er jene eingelassen hat,<br />

ebenso unmerklich wieder schließet. * Nach der Ansicht <strong>des</strong><br />

Grillandus 2 halten sich die Hexen nur durch Betrug <strong>des</strong><br />

<strong>Teufels</strong> für solche Thiere, denen er die Fenster öffnet, Mauern<br />

durchbricht u. dgl.<br />

Nicht nur die Macht, Menschen in Thiere zu verwandeln,<br />

wurde dem Teufel allgemein zuerkannt, sondern auch dass<br />

m<strong>it</strong> seiner Hülfe durch Hexer und Hexen allerlei Ungeziefer,<br />

Würmer, Engerlinge u. dgl. hervorgebracht werden können,<br />

war herrschender Glaube. Ein treffen<strong>des</strong> Beispiel in dieser<br />

Richtung bringt Horst aus dem m<strong>it</strong>telalterlichen Glaubenskreise.<br />

3 „Als einmal Würmer und Engerlinge in der Gegend<br />

von Lausanne Ungeheuern Schaden an Feld- und Gartenfrüchten<br />

verursachten, wurden sie auf Befehl <strong>des</strong> Bischofs<br />

von Lausanne dreimal von der Kanzel c<strong>it</strong>irt: «bei Kraft und<br />

Gehorsamlichke<strong>it</strong> der heiligen Kirche, den sechsten Tag darauf,<br />

nachm<strong>it</strong>tags, so es" zur Glocke Eins schlägt, gen Wiflisbürg<br />

zu erscheinen, selbst oder durch Fürsprache». Hierauf<br />

kniete die Gemeinde nieder und betete drei Paternoster und<br />

ebenso viel Ave-Maria zu Ehren der Dreifaltigke<strong>it</strong> um Gnade<br />

und Hülfe w r ider die abscheulichen Inger zu erflehen. Da die<br />

Würmer nach abgelaufenem Termine zu erscheinen unterliessen,<br />

so wurde ihnen ein Vertheidiger ihrer Sache bewilligt.<br />

Kläger und Beklagte wurden darauf ordentlich nach gebräuchlichem<br />

Rechtsgang verhört und da die Engerlinge den Process<br />

verloren, wurden sie feierlich im Namen Gottes <strong>des</strong> Vaters,<br />

<strong>des</strong> Sohnes und <strong>des</strong> Heiligen Geistes verflucht, dass sie sofort<br />

1<br />

Physica curiosa, c. XXIV, p. 81 sequ.<br />

2<br />

De sortileg. lib. II, qu. 8.<br />

3<br />

Daemanom. I, 81.

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