11.02.2014 Aufrufe

Geschichte des Teufels - centrostudirpinia.it

Geschichte des Teufels - centrostudirpinia.it

Geschichte des Teufels - centrostudirpinia.it

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

288 Erster Abschn<strong>it</strong>t: Der religiöse Dualismus.<br />

zu'erkunden, Verbotenes zu versuchen,<br />

einem andern Verderben<br />

zu bere<strong>it</strong>en oder die Schädigung <strong>des</strong>selben einem Dr<strong>it</strong>ten<br />

zu versprechen sich unterfange." i Dies sind Thatsachen.<br />

Dadurch wird aber eben bestätigt, dass bei der angenommenen<br />

Voraussetzung, Zauberei, Wahrsagerei u. dgl. geschehe nur<br />

m<strong>it</strong> dem Beistande <strong>des</strong> <strong>Teufels</strong>, durch die Massregeln der<br />

staatlichen Gesetzgebung, wie durch die der Kirche, der<br />

<strong>Teufels</strong>glaube im Volke immer mehr befestigt und verbre<strong>it</strong>et<br />

werden musste. Merkwürdig ist, dass in der Konstantinischen<br />

Verordnung vom Jahre 321 die Ausübung der magischen<br />

Künste nach Massgabe der Intention unterschieden ist, sodass<br />

die Magie bei böser Absicht verurtheilt, bei wohlthätiger hingegen<br />

erlaubt wird. Hierauf bestimmte sich der schon erwähnte<br />

Unterschied zwischen der „weissen" und „schwarzen"<br />

Magie, erstere unter göttlichem Beistand, letztere m<strong>it</strong> Hülfe<br />

<strong>des</strong> <strong>Teufels</strong> geübt.<br />

Am Anfange <strong>des</strong> 5. Jahrhunderts wird von Honorius<br />

allen Magiern, schlechthin Mathematici genannt, das Handwerk<br />

gelegt, indem er sie aus allen Städten zu vertreiben<br />

und ihre Bücher zu verbrennen befiehlt. 2 Gegen Ende <strong>des</strong><br />

5. Jahrhunderts wird das Schatzgraben unter Opfern und<br />

magischen Gebräuchen verboten.<br />

Es ist erklärlich, dass die Gesetzgebungen der germanischen<br />

Völker von da ab, wo diese zum Christenthum gelangt<br />

waren, das gleiche Bestreben m<strong>it</strong> der Kirche theilen, die<br />

Zauberei zu unterdrücken , da diese zunächst als heidnisch,<br />

dann als teuflisch galt und im Sinne der Kirche ausgerottet<br />

werden musste. Das Gesetz der Westgothen in Spanien droht<br />

denen m<strong>it</strong> 200 Stockschlägen, Haarabscheren und schimpflichem<br />

Herumführen, „die Maleficia üben, Bindem<strong>it</strong>tel oder<br />

Geschriebenes brauchen zum Nachtheil eines andern, um Menschen,<br />

Thiere, bewegliche Habe, Aecker, Weinberge zu beschädigen;<br />

allen, die als Wettermacher durch ihren Sang<br />

Hagel herbeiziehen; allen, die durch Anrufung böser Geister<br />

den Sinn der Menschen verwirren und diesen Geistern nächtlich<br />

Opfer feiern, sie durch Lieder bannen." 3 Das Gesetz<br />

1<br />

Cod. Theodos., Lib. XII, de pagan. sacrificiis.<br />

2<br />

Cod. Theodos., lib. XII, de malefic, lib. X; Cod. Justin, de episc. auct.<br />

3<br />

Lex Visigoth., Lib. VI, Tom. I, § 4; Tom. II, §• 1-5.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!