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Geschichte des Teufels - centrostudirpinia.it

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10. Vom 7. bis 13. Jahrhundert. Völlige Ausbildung <strong>des</strong> <strong>Teufels</strong>. 305<br />

haben sollten. Sein später gesetzter Grabstein berichtet die<br />

That. J<br />

In diesen Jahrhunderten ist auch der Glaube an Thierverwandlungen,<br />

Werwölfe und dergleichen Metamorphosen, die<br />

m<strong>it</strong> <strong>des</strong> <strong>Teufels</strong> Hülfe vor sich gehen, schon allgemein verbre<strong>it</strong>et.<br />

Die Hexer sollten sich, durch ihre <strong>Teufels</strong>kunst , besonders<br />

gern in Wölfe verwandeln und als solche in den Heerden<br />

grossen Schaden anrichten, selbst Kinder auffressen. Ein<br />

Beispiel liefern bekanntlich schon Ovid's Metamorphosen 2 ,<br />

wo Jup<strong>it</strong>er den grausamen König der Arkadier in einen Wolf<br />

verwandelt. Auch unter den Indianern erfreut sich der Glaube<br />

an Verwandlung der Menschen in Thiere grosser Verbre<strong>it</strong>ung. 3<br />

Im M<strong>it</strong>telalter wurde besonders Bulgarien als S<strong>it</strong>z der Werwölfe<br />

betrachtet, was m<strong>it</strong> den Katharern, den Bogumilen im<br />

Zusammenhange steht. Das weibliche Geschlecht verwandelt<br />

sich, nach dem gangbaren Glauben, gewöhnlich in Katzen,<br />

Kröten, Hatten, Mäuse, Heuschrecken u. dgl. Besonders beliebt<br />

in der teuflischen Kunst ist die Katze. Auch diese<br />

Metamorphose ist schon im heidnischen Alterthum vertreten.<br />

Als Galinthia, nach Antonius Liberalis 4 von den Schicksalsgöttinnen,<br />

nach Pausanias (in Beoticis) von den Zauberinnen<br />

in eine Katze verwandelt ward, erbarmte sich Hekate jener<br />

und machte sie zu ihrer Priesterin. Als dann Typhon alle<br />

Götter und Göttinnen gezwungen, sich in Thiere zu verwandeln,<br />

nahm Hekate selbst die Gestalt einer Katze an.<br />

Nach der kirchlichen Anschauung der Ze<strong>it</strong> vollziehen sich<br />

solche Verwandlungen selbstredend nur durch die Macht <strong>des</strong><br />

<strong>Teufels</strong>, und wenn später die Verfasser <strong>des</strong> „Hexenhammers"<br />

diese Metamorphosen auf ein Blendwerk <strong>des</strong> <strong>Teufels</strong> zurückführen,<br />

so zweifeln sie doch nicht an ihrer wirklichen Existenz.<br />

Dies war auch die orthodoxe Meinung, dass Gott dem Teufel<br />

zulasse, aus Menschen wirkliche Thiere zu machen, und obschon<br />

man diesen die menschliche Seele liess, behauptete man<br />

doch, dass das Thier keinen Gebrauch davon mache. Remigius<br />

führt zur Bestätigung mehrere Beispiele von Hexen an, die<br />

1<br />

Brower, Antiqu. Trevir. lib. LXXV, p. 539; bei Görres, Mystik, III, 53.<br />

2<br />

Lib. I, Met. VI.<br />

3<br />

Wa<strong>it</strong>z, Anthropologie, III, 215 u. a.<br />

4<br />

Metamorph., c. XXIX.<br />

Rosko ff, <strong>Geschichte</strong> <strong>des</strong> <strong>Teufels</strong>. I. 20

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