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Leadership-Interview-Transkript - Sozialpsychologie - Goethe ...

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Petra Roth<br />

Kurzbiographie<br />

Petra Roth wurde am 9.Mai 1944 in Bremen geboren. Petra Roth entstammt einer Bremer<br />

Kaufmannsfamilie. Nachdem sie das musisch geprägte Kippenberg-Gymnasium mit dem<br />

Abschluss der mittleren Reife nach der 10. Klasse verließ, absolvierte Roth eine Ausbildung<br />

zur Arzthelferin. Anschließend absolvierte sie die höheren Handelsschule. Aus Liebesgründen<br />

fand sie ihren Weg von Bremen nach Frankfurt am Main. Sie ist deutschePolitikerin und trat<br />

1972 der Christlich Demokratischen Union bei. Seit 1995 ist sie Oberbürgermeisterin von<br />

Frankfurt am Main und war in den Jahren 1997 bis 1999, 2002 bis 2005 und 2009 bis 2011<br />

Präsidentin des Deutschen Städtetags. 2001 wurde sie für ihre Verdienste um die deutschfranzösische<br />

Freundschaft zum Offizier der französischen Ehrenlegion ernannt. Des Weiteren<br />

erhielt sie am 1. Mai 2005 von der Universität Tel Aviv den „Doctor philosophiae honoris<br />

causa“ für ihre Förderung der akademischen und kulturellen Beziehungen zwischen den<br />

Partnerstädten Tel Aviv und Frankfurt am Main und ihre Freundschaft mit Israel. Im Jahr<br />

2010 verlieh ihr die Sookmyung Women’s University in Seoul die Ehrendoktorwürde für ihr<br />

internationales politisches Wirken.<br />

<strong>Interview</strong> geführt in Frankfurt am Main am 28.06.2011<br />

Rolf van Dick: Frau Roth, Sie haben wichtige Ämter inne gehabt, Sie sind seit 16 Jahren<br />

Oberbürgermeisterin, waren dreimal Präsidentin des Deutschen Städtetages, aktuell sind Sie<br />

Vizepräsidentin des Deutschen Städtetages, haben wichtige Funktionen gehabt, waren auch<br />

Landtagsabgeordnete, vor Ihrer Zeit als Oberbürgermeisterin, d.h. Sie haben mit dem Thema<br />

Führung aus erster Hand so zu sagen zu tun, denn Sie müssen selber in Ihrem Amt führen. In<br />

diesem <strong>Interview</strong> geht es darum zu schauen, welche Erfahrungen Sie persönlich gemacht<br />

haben. Die erste Frage, die ich immer stelle ist: Wie wichtig ist Ihnen Führung im Sinne von –<br />

brauchen wir das überhaupt, oder sind die Menschen aus sich heraus motiviert<br />

Höchstleistungen zu bringen, das zu tun bei denen sie sonst jemand führt - ?<br />

Petra Roth: Ich glaube die Frage verdient zwei Antworten. Ich selber bin, bis ich<br />

Oberbürgermeisterin wurde, nie in einer Führungsaufgabe tätig gewesen. Bis zu dem<br />

Zeitpunkt jedoch habe ich immer Menschen geführt und ich glaube der wichtigste Teil eines<br />

weiblichen Wesens ist die Rolle, die man als Mutter hat, wenn man Mutter ist: Kinder zu<br />

erziehen oder in einer Partnerschaft, welches die Familiengrundlage ist, zu leben, heißt doch<br />

auch führen. Führen, nicht im Sinne von autoritär vorgeben so wird es gemacht, sondern das<br />

erfahren, was der andere Mensch möchte und dann im Konsens, wie heute die Soziologen<br />

sagen, zu einem Ergebnis zu kommen. Das ist aber sehr theoretisch. Ich führe sehr gerne und<br />

zwar im Zusammenwirken mit anderen Menschen. Meine Idee, meine Vorstellungen in der<br />

Reflektion mit einem anderen oder mehreren zusammenzufügen zu einem Neuen. Wenn ich<br />

sage ich führe gerne, dann natürlich nicht das dies etwas völlig anderes ist was ich mir<br />

vorstelle. Wunderschön ist es, wenn das was man selbst im Kern angedacht hat mit den<br />

anderen dann zu einer richtigen Frucht wird. Und so kann ich meine Aufgabe und meine<br />

Beglückung auch aus der Tätigkeit geführt zu haben bis zum Amt des Oberbürgermeisters<br />

rückblickend betrachten. Ich bin sehr zufrieden und glücklich. Nun kann man ja sogar ein<br />

Fazit schon ziehen, diese dreißig Jahre von 20 bis 50, die ich in dieser Form Führung gelebt<br />

habe, haben ja auch im Ergebnis Gutes gebracht. Also ich bin eine sehr glückliche Mutter und<br />

auch heute noch kann ich sehr zufrieden auf die Leben meiner Kinder, was auch Schicksal ist,<br />

zurückblicken. Außerdem bin ich sehr gerne auch in der Familie, also Mann, Kinder, in den

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