Leadership-Interview-Transkript - Sozialpsychologie - Goethe ...
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größer als man glaubt und dieses Überforderung kommt immer eigentlich einher, weil man<br />
den Mitarbeitern weniger zutraut. Also, es ist eher dieses Überforderungsargument ist eher<br />
von dem Chef oder dem Arbeitgeber als von den Mitarbeitern. Ansonsten sagen sie auch das<br />
kann ich nicht, das will ich nicht oder ich habe keine Zeit. Das ist ja auch in Ordnung.<br />
Rolf van Dick: Woher kommt die starke…<br />
Daniel Cohn-Bendit: …Und ich muss ehrlich sagen, ja, also ich habe jetzt wie lange, ich bin<br />
jetzt ja achtzehn Jahre im Parlament und keiner wollte gehen, ja, oder ich bemühe mich, weil<br />
ich weiß, ich höre dann irgendwann auf und ich finde so Assistenten, persönliche Assistenten,<br />
das ist so eine Sklavenbeziehung, ja, weil sie haben kein Recht. Wir haben das durchgesetzt<br />
im Parlament, die haben Rechte, aber sie hängen von ihrem Abgeordneten ab und wenn der<br />
Abgeordnete nicht mehr da ist, sind sie weg, ja und deswegen bearbeite ich sie, dass sie<br />
entweder als Mitarbeiter der Fraktion oder so oder also, dass… ich helfe ihnen, dass sie an<br />
eine Stelle kommen. Und das, das ist Erfahrung, viele haben dann immer gesagt richtig mit<br />
Tränen wir wollen aber nicht aber wir sehen ein, dass es auch besser ist und so.<br />
Rolf van Dick: Woher kommt die Identifikation mit dem Team oder der kleinen Gruppe? Ich<br />
meine, eine Sache ist ja, dass die Personen sich mit Ihnen als Person identifizieren, aber tun<br />
Sie irgendwas, dass die auch sich als Team verstehen? Gibt es da gemeinsame Ausflüge,<br />
Feiern, …<br />
Daniel Cohn-Bendit: …ja, also wir gehen regelmäßig, ein- bis zweimal im Monat,<br />
manchmal alle, manchmal nur ein Teil, zusammen essen. Ja und wir haben, wir reden über<br />
alles. Zum Beispiel, was die… also, das ist ja ein kleines Team, aber was dieses kleine Team<br />
am besten zusammenhält ist, dass wir alle gerne klatschen. Also, wir wissen über alle<br />
Beziehungen in der Fraktion, ja und Sie können sich vorstellen 120 plus 56 Abgeordnete, das<br />
heißt bis mindestens zwei Assistenten, also es sind eine kleine Welt von 300 Leuten. Können<br />
sich also vorstellen da passiert viel, ja. So und das hält uns zusammen, ja, einfach… also, es<br />
ist ein Spaß zusammen haben auch mit sich, der Welt und erzählen uns die einen waren da in<br />
den Ferien oder da, reden über Beziehungen, über Schwierigkeiten. Also es ist eine… ja, sehr<br />
offenes Klima und das gefällt allen, uns allen, ja.<br />
Rolf van Dick: Wenn Sie neue Leute einstellen, jetzt als Sachbearbeiter oder Referenten,<br />
müssen die im Grunde entweder Mitglied der Grünen oder…<br />
Daniel Cohn-Bendit: …nein…<br />
Rolf van Dick: ...im Einstellungsgespräch… Klären Sie ab, ob …<br />
Daniel Cohn-Bendit: …Also, das kommt darauf an. Als persönlicher Assistent, das macht<br />
der Abgeordnete. Ich habe eine Assistentin… Als ich angefangen habe, habe ich eine<br />
Assistentin gehabt und nachdem wir zusammen waren und es fing sehr gut an, hat sie<br />
übernommen und die anderen hat sie eingestellt. Also, ich habe ihr das delegiert, weil sie<br />
muss mit den anderen zusammenarbeiten, sie weiß, welche Anforderungen ich habe und das<br />
ist so. Wir haben auch sehr oft jetzt junge Menschen gehabt, die bei uns irgendwelche…<br />
zeitweise gearbeitet haben und so weiter. Die Zeit bei uns haben sie selber immer ausgesucht,<br />
ja. In der Fraktion ist es so: Die Stellen werden ausgeschrieben und die zuständigen<br />
Abgeordneten für die Stelle, also in welchem Ausschuss diese Stelle zugeordnet wird, die<br />
entscheiden. Das entscheide ich als Personalchef nicht, sondern die zuständigen<br />
Abgeordneten… Die Stellen werden ausgeschrieben, es melden sich auf eine Stelle zwischen